Gedenkkultur in Lüneburg – „Lüneburger Linie“ wird scharf kritisiert…

Bei einer Demo am vergangenen Donnerstag, bei der rund 350 Menschen ihren Unmut über die „Lüneburger Linie“ zum Ausdruck brachten, sprachen sich die Redner*innen dafür aus, dass es ein „weiter so“ in Bezug auf die unzähligen Kriegsdenkmäler und die damit praktizierte „Gedenkkultur“ in Lüneburg nicht geben dürfe.

Bei norddeutschem Schmuddelwetter begaben sich die Teilnehmer*innen der Demo und des Gedenkmarschs auf Ihrer Route vom Marktplatz, über den Ort des umstrittenen Kriegerdenkmals für die Gefallenen der 110. Infanterie Division, Am Springintgut auf den Weg bis zum Mahnmal an der Lindenstraße.

Die Lüneburger Situation sei ein ein Vergessen durch relativierendes Gedenken. Lüneburg müsse dazu kommen, die wissenschaftlichen Befunde zu den Taten „ihren“ Soldaten ernst zu nehmen und ein Gedenken aus der Opferperspektive anzustreben. Dies werde auch gerade am Beispiel des Gedenksteins der 110. Infanterie Division sehr deutlich.

Auslöser der Auseinandersetzung in Lüneburg war der Auftritt des stellvertretenden Bürgermeisters Scharf in einem Video eines rechten Vloggers auf Youtube, im Januar diesen Jahres. In diesem Video spricht Scharf all das aus, was in blumigen Sonntagsreden, als Bürgermeister, nicht so gut angekommen wäre. Nachdem dieses Video über die Grenzen Lüneburgs hohe öffentliche Wellen geschlagen hatte und eine Absetzung des Bürgermeisters im Rat gescheitert war, machte sich eine Gruppe Studierender auf (der „AK Unbehagen in der Struktur„), mit einer Demonstration deutlich zu machen, dass das Beharrungsvermögen weiter Teile der Ratsparteien auf ihrer „Lüneburger Linie“ so nicht weiter gehen dürfe.

Im Audiobeitrag (Player oben) sind auch noch mal alle Redebeiträge nahezu ungeschnitten hörbar.

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