Würdiges Gedenken im Lüneburger Tiergarten

Im Lüneburger Tiergarten kamen an diesem „Volkstrauertag“ über 60 Menschen zusammen um der 256 KZ-Häftlinge zu gedenken, die dort seit Oktober 1945 bestattet wurden. Auf Befehl der englischen Truppen mussten die nun gefangenen Nazis die Umbettung vornehmen, während die vorher auch in einem anderen Teil des Tiergartens verscharrten Leichen der bestialisch ermordeten KZ-Häftlinge nun ihre letzte Ruhestätte am jetzigen Platz erhielten.

In je drei Gräberreihen rechts und links des zentralen Zuweges zum Gedenkstein erhielten sie Grabsteine mit den noch zu ermittelnden Namen der Opfer.

In den 1950er und -60er Jahren wurden einige der Leichname in ihre Herkunftsländer überführt, so dass heute davon auszugehen ist, dass dort noch 167 Menschen bestattet sind. Auch in jener Zeit wurde der Friedhof auf Geheiß der Stadt Lüneburg stark verändert. Die Grabsteine verschwanden und auch die Grabreihen wurden zerstört und mit stark wuchernden Rhododendren bepflanzt, so dass das heutige Erscheinungsbild keinen Anschein eines Friedhofes mehr hat.

In einem bewegenden Redebeitrag schilderte Peter Asmussen von der VVN/BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschist*innen) aus Lüneburg die Geschichte dieses Ortes und der Schicksale der dort bestatteten Menschen, sowie von Überlebenden des Massakers.

Texte von Verfolgten des Naziregimes rezitieren B. Kaminski und B. Bruhn sehr würdevoll.

Einen Redebeitrag hielt Bürgermeister Kolle für die Hansestadt Lüneburg. Er bekräftigte den Wunsch – auch der Stadt, dass dieser Friedhof wieder als solcher zu erkennen sein müsse und die jahrelangen Auseinandersetzungen um eine Neugestaltung nun endlich zu einem würdevollen Ende geführt würden.

Den sehr würdigen, musikalischen Rahmen steckte die Gitarrengruppe „Barbara Strings & Voices“ – Vielen Dank dafür!

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