Seit Jahren warnen Gegner der Atomkraft davor, dass die Nutzung der Atomenergie auch hierzulande schwere bis unbeherrschbare Störfälle hervorbringen kann.
Im Atomkraftwerk Krümmel vor den Toren Hamburgs (17 km von Lüneburg entfernt) gab es in den letzten Tagen eine Reihe von Störfällen, die eigentlich gar nicht passieren können. Denn wie uns die Befürworter der Atomkraft, beispielsweise konservative PolitikerInnen, wie unser Niedersächsischer Ministerpräsident Wulff und andere, immer wieder weis machen wollen, sind ja die deutschen AKW die sichersten der Welt…
Dieses Lied singt jede Regierung ihren Bürgern. Ewig gleiche Beschwörungsformeln wie „Es hat zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung bestanden“ und „Die Atomkraftwerke in unserem Land sind die sichersten der Welt“, „Atomkraft ist billig“, „Wir brauchen Atomkraft, weil sie CO2-frei ist“, sollen uns in Sicherheit wiegen und uns vergessen machen, was Atomkraft bedeutet.
Erdreistet sich doch jemand und sagt, welche Gefahren schon im Normalbetrieb von diesen Anlagen ausgehen und weist vielleicht sogar noch auf die gänzlich ungelöste „Entsorgung“ von hochradioaktivem Müll hin, dann ist er hierzulande hoch verdächtig, wird kriminalisiert –oder wie im Falle unseres Bundesumweltministers geschehen– wird unter allgemeinen Ideologieverdacht gestellt.
Dieses Argument scheint bei der konservativen Regierung offenbar gerade Mode zu sein. Denn es wird allen Gegnern dieser menschenverachtenden Politik entgegen geschleudert, sobald sie den Mund wagen zu öffnen. Dies war schon in der Debatte um die schulpolitische Auseinandersetzung in Niedersachsen so und soll wohl das Allheilmittel gegen Kritik sein.
Aber umgekehrt wird ein Schuh draus: Wulff und Kollegen haben keine Argumente, sie können nur billig polemisieren!!!
Denn beim Thema Atomkraft brennt die Hecke in Niedersachsen:
Das als Versuchsendlager ausgegebene Lager Asse säuft ab, wurde überdies Jahrzehnte lang als illegales Endlager (und Giftmüllkippe) benutzt, in die offenbar alle, die nicht unter Ideologieverdacht stehen, ihre Schweinereien verklappen konnten. Jeden Tag kommen neue Katastrophen an den Tag.
Gorleben ist auch nicht nur erforscht worden, sondern es sind gleich bei der Gelegenheit illegale Fakten geschaffen, Stollen ausgebaut und ein Endlager vorbereitet worden. Alles auf Kosten der Steuerzahler – denn die Konzerne, die schwindelerregend viel mit dem Atomstrom verdienen haben, müssen ja schadlos gehalten werden…
Die Akten, die belegen, wie es zur Entscheidung für Gorleben als Endlager gekommen ist 1976/77 sind für die Öffentlichkeit unzugänglich und werden es wohl auch (aus gutem Grund) noch länger bleiben.
So funktioniert Demokratie! Bravo!
Die von uns gewählten Vertreter in den Parlamenten und Regierungen treffen Entscheidungen, aber die dumme Bevölkerung darf nicht wissen, wie es zu den Entscheidungen gekommen ist! WARUM EIGENTLICH NICHT???
Was, bitte schön Herr Wulff ist nun 33 Jahre nach dieser Entscheidung noch so geheim zu halten, dass es Sicherheitsinteressen des Landes Niedersachsen oder darüber hinaus antastet???
Oder sollten es hier ideologischen Gründe sein, die die Offenlegung verhindern?
Zurück zu Krümmel: Das Pannen-AKW ist ja nicht das erste Mal in den Schlagzeilen… 1996 kam durch einen Bericht des Politmagazins „Monitor“ zutage, dass es schon beim Bau des Reaktordruckbehälters (RDB) massive Schwierigkeiten gab. Damals sind die riesigen Stahlringe, aus denen der RDB zusammengesetzt und geschweißt wird, in einer kleinen italienischen Klitsche gefertigt worden, die für diese Dimensionen nicht ausgelegt war.
Bei Anlieferung durch Frachtschiffe wurden diese Stahlringe dann in das Reaktorgebäude gehievt und sollten dort zusammegeschweißt werden. Hier stellte sich heraus, dass die Einzelteile einen Kantanversatz von 23mm hatten (zulässig damals: 8mm/heute: 3mm).
Anstatt die fehlgefertigten Bauteile postwendend wieder zurück zu schicken, setzte man Hydraulikpressen ein und verformte die Stahlringe und schweißte sie in diesem Zustand zusammen!!!
Jeder mittelmäßige Metallschüler eines X-beliebigen BGJ weiß: Wenn Metall unter Spannung geschweißt wird, kann man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von einer Sollbruchstelle sprechen!
Die Pannenserie riss aber auch im späteren Betrieb des AKW nicht ab. So gab es mehrere sehr bemerkenswerte Zwischenfälle: Ca. 17.000 Liter Wasser traten aus und sammelten sich im Containment unterhalb des RDB… Metallspäne im RDB, keiner weiß woher sie kamen… und nicht zuletzt die weltweit einmalige Häufung von kindlicher Leukämie in der Elbmarsch…
Aber: „Es hat zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung bestanden“ und „deutsche AKW sind die sichersten der Welt“.
Daran sollen wir glauben, bis wir dran glauben müssen!!!
Schluss jetzt damit,
Abschaltung aller AKW – Sofort!!!
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