Presseerklärung des Lüneburger Aktionsbündnis Menschenkette gegen Atom 146.000 fordern das Ende der Atomkraft

In einer eindrucksvollen, in dieser Form noch nie dagewesenen, Aktion haben heute unter anderem 5.000 Lüneburger und Lüneburgerinnen deutlich gemacht, dass sie den Ausstieg aus der gefährlichen und nicht zukunftsfähigen Atomkraft wollen.

Gründe dazu gibt es genügend, die Gefahr eines GAUs in einem AKW, die ungeklärte Endlagerfrage und den Jahrtausende strahlenden Müll. Das Lager im Salzstock in Asse säuft ab, die Pannenreaktoren in Krümmel und Brunsbüttel sind nach schweren Störfällen vom Netz und die jüngsten Veröffentlichungen der Gorleben-Akten von Greenpeace zeigen, dass bei der Entscheidung für Gorleben als Endlagerstandort gelogen und betrogen wurde. Geologische Kriterien für ein Endlager im Salzstock spielten in allen Studien eine untergeordnete Rolle.
Dass die aktuelle Bundesregierung vor diesem Hintergrund eine Abkehr vom sogenannten Atomkonsens plant und absurde Forderungen wie eine Laufzeitverlängerung auf 60 Jahre aufstellt, ist für die Menschen im Land nicht nachvollziehbar.

Ein bundesweites Bündnis aus Anti-Atom-Initiativen, Umweltverbänden, Gewerkschaften, Kirchenverbänden und Parteien hatte für den heutigen Samstag zu einer bunten Aktions- und Menschenkette für den Atomausstieg aufgerufen – und 120.000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen kamen. Bei parallelen Kundgebungen in Ahaus und Biblis waren zudem 26.000 Menschen. Bundesweit 146.000 für eine Ende der Atomkraft!
Die Lüneburger und Lüneburgerinnen haben sich mit Bus, Fahrrad oder PKW nach Geesthacht aufgemacht. Die Zahlen sind alleine schon überwältigend: 17 Busse, 350 Radfahrer und Radfahrerinnen und insgesamt 5.000 Menschen aus Lüneburg. Hand in Hand setzten sie ein Zeichen für eine sichere und strahlenfreie Zukunft. Der Forderung nach dem Ende des Atomzeitalters wurde in vielen bunten und kreativen Transparenten und Aktionen Ausdruck verliehen.
Für Lüneburg hat diese Forderung einen sehr düsteren Hintergrund. Sollte sich Gorleben wider aller Sachargumente als Endlagerstandort durchsetzen, würde der Bahnhof Lüneburg über Jahrzehnte als Drehscheibe für Atommülltransporte aus ganz Europa dienen. Die Strahlengefahr in Stadt und Landkreis, die jetzt schon von einem Castor-Transport pro Jahr ausgeht, würde zu einer regionalen Dauerbedrohung. Noch haben wir Zeit für eine Umkehr.
Dies hat das „Lüneburger Aktionsbündnis Menschenkette gegen Atom“ unter anderem in einer Resolution an Bundesumweltminister Dr.Röttgen deutlich gemacht, die ihm am 21.04.2010. zugesandt wurde. Nun ist es an ihm, auf die Resolution, den Anti-Atom-Treck, die Menschenkette und die damit verbundenen Kundgebungen in Krümmel, Brunsbüttel, Ahaus und Biblis zu antworten. Die große Beteiligung an den Aktionen und die derzeitigen Umfragewerte, die dokumentieren, dass eine Mehrheit keine Abkehr vom Atomkonsens wünscht, lassen auf ein Umdenken in der Bundesregierung hoffen. Wir als Bündnis erwarten, dass Krümmel und Brunsbüttel nie wieder ans Netz gehen und dass am bestehenden Atomkonsens festgehalten wird. Die Endlagersuche in Gorleben muss sofort zugunsten einer vergleichenden Endlagersuche in ganz Deutschland eingestellt werden. Zwingend geboten ist der konsequenten Einstieg in eine erneuerbare Zukunft im Dreiklang von erneuerbaren Energien, Energiesparen und Energieeffizienz.

Renate Backhaus Dirk Werner Dr. Bernd Redecker

PressesprecherInnen des Lüneburger Aktionsbündnis Menschenkette gegen Atom

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