Pressemitteilung vom 17. April 2020 des Unterbezirks Nordniedersachsen SJD-Die Falken: Anschlag auf den „Falkenladen“ in Lüneburg

Bereits in der Nacht vom 03. auf den 04. April wurde erneut ein Anschlag auf den Treffpunkt des sozialistischen Kinder- und Jugendverbandes SJD – Die Falken in der Lauensteinstraße 1 in Lüneburg verübt. Mehrere kleine Graffiti-Schriftzüge, die vermutlich die Kürzel der Täter*innen darstellen sollen, wurden mit Lackstift an die Schaufenster und die Eingangstür gemalt. Zudem wurde an einem kleineren Fenster ein Einschussloch festgestellt. Die verständigte Polizei ging ebenso wie die anwesenden Verbandsmitglieder davon aus, dass es sich aufgrund der Einschussgröße und Einschlagskraft mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Schuss mit einem Luftgewehr gehandelt hat. Ein Projektil konnte allerdings nicht gefunden werden.

Ein Vorstandsmitglied des Unterbezirks Nordniedersachsen der SJD – Die Falken sagt hierzu: „Der Falkenladen ist als Treffpunkt unseres Verbands bekannt und erkennbar, daher werden wir seit Jahren immer wieder Opfer von Anschlägen verschiedenster Art. Insbesondere die Schaufenster wurden bereits mehrfach durch Steinwürfe oder ähnliches zerstört. Ein Einschussloch ist jedoch eine neue Eskalationsstufe.“

Aufgrund dieser Kontinuität kann der Verband ein rechtes Tatmotiv derzeit nicht ausschließen. „Als Verband möchten wir Kinder und Jugendliche dazu ermutigen sich am politischen Geschehen aktiv zu beteiligen und für eine tolerante sowie offene Gesellschaft einzustehen. Dadurch sind wir rechten und demokratiefeindlichen Strukturen ein Dorn im Auge und erleben bundesweit Anfeindungen gegen uns und unsere Arbeit“, berichtet ein weiteres Mitglied der Lüneburger Falken.

Der Verband hat unverzüglich die Mitglieder und Eltern über den Vorfall informiert und steht im Kontakt mit dem „Netzwerk gegen Rechts Lüneburg“ sowie der Polizei. Entgegen der Berichterstattung in der Lüneburger Landeszeitung vom 07. April wurde den Vertreter*innen der Lüneburger Falken von der Polizei bestätigt, dass von einem politischen Tathintergrund ausgegangen und entsprechend in diese Richtung ermittelt wird.

Die Mitglieder des Unterbezirksvorstands Nordniedersachsen sind sich einig: „Ein rechtes Tatmotiv passt in das aktuelle Bild unserer Gesellschaft. Für rechte Anschläge und Übergriffe sind nicht nur die ausführenden Täter*innen verantwortlich, sondern auch diejenigen, die das politische Klima dafür bereiten. Daher ist die Arbeit von Demokratie fördernden Einrichtungen, Verbänden und Organisationen umso wichtiger.“

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