Niedersächsischer Kultusminister strebt Reform des Klassenbildungserlasses an.
Die Reform des Klassenbildungserlasses unter Kultusministerin Heister-Neumann ist gerade einmal ein Jahr alt und brachte neben großem Widerstand der Eltern zwei Rückschritte in Bezug auf die Klassengrößen und die Zuverlässigkeit der LehrerInnenversorgung mit sich.
So erklärt uns der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Karl-Heinz Klare in der aktuellen Presseerklärung der CDU-Fraktion vom 09.06.2010:
„Der Erlass entspricht dem Wunsch von Schülern, Eltern, Landeselternrat und Verbänden. Er zeigt, dass das Maßnahmenpaket der Landesregierung zur Unterrichtsversorgung Früchte trägt“
„Alles nur Augenwischerei“, sagt Georg Gunkel-Schwaderer von den Falken in Nordniedersachsen. „Die Reform der Reform ist zwar wieder ein Schritt in die richtige Richtung, doch den Schaden die der Doppelrückschritt von vor einem Jahr angerichtet hat, ist damit noch nicht geheilt!“. Landesweit kritisieren Eltern zu große Klassen –zumal in den Grundschulen– und vor allem auch die Personalpolitik bei den Lehrkräften. Alles werde nur mit heißer Nadel gestrickt, die so heiß ist, dass man den Begriff der „Feuerwehr-Lehrkraft“ nur zu gut verstehen könne.
Auch in Lüneburg wehren sich an verschiedenen Grundschulen zahlreiche Eltern gegen die Bildungspolitik der Landesregierung. In der Grundschule Hasenburg etwa ärgern sich Eltern über den Abzug einer für ihre gebeutelte Grundschulklasse sehr positiv wirkenden Klassenlehrerin. Und in der Hermann-Löns-Grundschule kämpfen die Eltern gegen die Zusammenlegung der drei aktuellen zweiten Klassen zu zwei Dritten Klassen. Die Eltern suchen nun per Annonce Kinder, die an den anderen Schulen nicht glücklich sind. Gebraucht werden noch zwei neue MitschülerInnen!
Genau hier würde eine Neuregelung, die dem geäußerten Anspruch des Kultusministers gerecht würde, greifen. „Mehr Zeit der Lehrer für unsere Kinder“, „Kleinere Klassen“, so hört man es immer wieder aus dem Kultusministerium. Aber auch die von Althusmann angedachte Änderung, nämlich die Zusammenlegung von Klassen erst nach der zweiten, resp. –für weiterführende Schulen– erst ab der 6. Klasse zu vollziehen, kommt dem Wunsch der Eltern zwar entgegen, wird aber in aller Regel nichts an dem generellen Missstand ändern.
Vor allem für die Hermann-Löns-Kinder ändert sich danach nichts. Die unflexible Planung der Zusammenlegung ohne Berücksichtigung des großen Neubaugebiets ‚Brockwinckler Weg‘, die im Einzugsgebiet liegende Kinder- und Jugendpsychiatrie und des Frauenhauses werden, wenn die Zusammenlegung nicht verhindert wird, zu sehr großen Klassen führen. Ein Zurück gibt es dann nicht mehr!
Wir fordern Herrn Althusmann auf, sich die Hochglanzbroschüren seines Hauses genau durchzulesen und danach zu handeln: Kleinere Klassen und mehr Zeit der LehrerInnen für die Kinder. Ein Klassenbildungserlass, der unverändert bis zu 28 Kinder in den Klassenräumen schmoren lässt, ist keine Innovation!
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