Die Veranstaltungsreihe „Goodbye Capitalism“ fand diesmal wieder einen gutbesuchten Höhepunkt:
Mit über 50 Besucher_innen war der Raum im Gebäude 3 auf dem Leuphana-Campus prall gefüllt. Das Thema „Warum die Krise nicht vorbei ist“ wurde vom Referenten Julian Bierwirth ebenso prall gefüllt und mit vielen Zusammenhängen belegt, obwohl es offensichtlich und klar ist, dass die Krise noch lange nicht vorbei sein kann.
Denn wie der zähe Kampf um die Schuldenpakete Griechenlands und viele andere Entwicklungen (in Spanien, Portugal, Frankreich etc.) zeigen, herrscht auch sieben Jahre nach dem Ausbruch der großen Wirtschafts- und Finanzkrise, über deren Ursachen immer noch weitgehende Unklarheit. Während zumeist die „übertriebene“ Aufblähung von Kredit und Spekulation dafür verantwortlich gemacht wird, besteht die Politik der Krisenbekämpfung im Kern genau darin, durch eine gigantische Geldzufuhr, die Finanzmärkte in noch größerem Ausmaß als zuvor aufzupumpen.
Dieses widersprüchliche Vorgehen entspringt einem hemdsärmeligen Pragmatismus, der systemisch betrachtet durchaus funktional ist. Denn die jahrzehntelange Aufblähung des Finanzüberbaus ist keinesfalls die Ursache der wirtschaftlichen Verwerfungen, sondern stellt einen Mechanismus zur Aufschiebung einer viel grundlegenderen Strukturkrise dar, die ihren Ausgangspunkt bereits in den 1970er Jahren hat. Die Akkumulation von Kapital beruht seitdem nicht mehr in erster Linie auf der Verausgabung von Arbeitskraft, sondern auf der Vorabkapitalisierung von zukünftigem Wert. Doch dieser Vorgriff auf die Zukunft stößt, wie Bierwirth zeigte, zunehmend an seine Grenzen.
Goodbye Capitalism ist eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der DGB-Jugend, der Falken Nordniedersachsen, dem AStA der Universität Lüneburg, dem Politik-Referat der Leuphana, dem Netzwerk Wachstumswende, attac Lüneburg, dieLinke.SDS Lüneburg, dem GEW-Hochsculinformationsbü
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