Wie lange hat es gedauert, wie viele Gespräche wurden darüber geführt? Nun ist es tatsächlich passiert: Der Friedhof für die ermordeten KZ-Häftlinge, die in den letzten Kriegstagen 1945, nach einem Bombenangriff der Alliierten auf den Lüneburger Bahnhof und der anschließenden Verfolgung und Ermordung dort in der Nähe zunächst verscharrt wurden, ist nahezu fertig gestellt.
Noch im Jahr 1945 sorgten die brittischen Truppen dafür, dass die KZ-Gefangenen aus dem Massengrab umgebettet wurden und auf dem heutigen Gelände ordentlich bestattet wurden. In den Folgejahren passierte viel… Es wurde ein Teil der Leichname umgebettet, teils in ihre Herkunfsländer, teils auf andere Friedhöfe – und der Lüneburger KZ-Friedhof wucherte zu.
Zwar wurde er jahrelang von Jugendlichen eines benachbarten Jugendheims liebevoll gepflegt, jedoch gegen die großen Rhododendren kamen auch sie nicht an.
Nun, 74 Jahre nachdem der Friedhof angelegt wurde, ist er wieder in einem Zustand, dass Besucher*innen erkennen können, dass es sich überhaupt um einen Friedhof handelt. Es sind die Gräberreihen wieder deutlich sichtbar, mit Kantenblecken abgesetzt. Und die einzelnen Gräber tragen eindeutige Nummern. Auf 6 Granitstehlen ist den Nummern, soweit bekannt, die Namen oder der Verbleib gekennzeichnet.
So können Angehörige und Hinterbliebene endlich wieder ein würdiges Gedenken begehen!
An diesem Volkstrauertag lud die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschist*innen (VVN/BdA) Kreisvereinigung Lüneburg zum Gedenken ein. Es folgten rund 100 Menschen und gedachten bei feierlicher Musik den Rede- und Gedenkbeiträgen.
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