Wir gedenken Sonja Barthel

Sonja Barthel

geb. 17.04.1917 – gest. 10.05.2022

Wer war Sonja?

Sonja war eine außergewöhnliche Frau und für Lüneburg eine sehr wichtige Persönlichkeit.
Sie hat sich schon früh, als Lehrerin, für die besonders benachteiligten Kinder und Jugendlichen eingesetzt. Sie konnte jedoch erst mit 30 Jahren überhaupt ein selbstbestimmtes Leben beginnen, denn sie war im Naziregime eine Verfolgte, da sie in einer jüdischen Familie aufwuchs.
Sie studierte im Fortbildungsstudium Sonderpädagogik, war an der Gründung der Lüneburger Lebenshilfe beteiligt und setzte sich Zeit ihres Lebens für Benachteiligte und Unterdrückte ein.

Sie gründete mit anderen die Geschichtswerkstatt, war Ratsfrau und bis ins ganz hohe Alter Mitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschist*innen (VVN/BdA) in Lüneburg.
Sie sprach fließend Esperanto, von Beginn an in der Hoffnung, dass diese Sprache es schaffen könnte, die Trennung der Menschen durch unterschiedliche Sprachen zu überwinden und sie pflegte Freundschaften rund um den Globus…

Warum war Sonja so besonders und so wichtig für Lüneburg?

Sonja war immer für Kinder und Jugendliche ansprechbar. So stand sie bis ins hohe Alter jungen Menschen Rede und Antwort, konnte als Zeitzeugin und Überlebende des Naziregimes aus erster Hand über dieses Regime, das Überleben und das Leiden berichten und war daher für viele Jugend- liche wichtiger, als so manche Geschichtsstunde.

Sie machte nie einen Hehl daraus, viel Glück gehabt zu haben, da sie nie in einem Konzentrations- lager hatte überleben müssen – anders als einige Familienmitglieder und auch ihre Schwester. Die Lehre, die sie – wie alle Verfolgten des Naziregimes – daraus als Leitlinie für ihr Leben zog, war das „Nie wieder!!!“

Und so setzte sie sich immer wieder aktiv gegen (Neo-) Nazis ein, war immer auf der Straße, wenn diese Feinde der Menschlichkeit und der Demokratie sich wieder einmal blicken ließen oder demonstrieren wollten.

Deshalb laden wir zum Gedenken ein:

Wir möchten mit Dir / Ihnen / Euch am ersten Todestag Sonjas gedenken, in kurzen Redebeiträgen unsere Gedanken, Erinnerungen, Gefühle und Perspektiven teilen und eine gemeinsame Zeit in Gedanken an Sonja verbringen:

Mittwoch, 10. Mai 2023,
17:30 Uhr Scunthorpe-Park

Wir Falken organisieren den Rahmen (Sitzgelegenheiten, Infotischmöglichkeiten, Kaltgetränke) und würden uns freuen, wenn Du / Ihr / Sie etwas mitbringt, was Du / Ihr / Sie mit dem Leben und Wirken von Sonja verbindet…
Wir würden uns freuen, wenn Ihr / Eure Organisation einen Infotisch mit Euren Materialien präsentieren wolltet. So kann von allen bei allen gestöbert und Neues entdeckt werden.

Ganz im Sinne des Lebensmottos von Sonja

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