„Sozialismus – Die Alternative für Deutschland!“

37. Bundeskonferenz der Falken in Erfurt – neue Wahlen und Arbeitsprogramm

Vom 25.-28.05.2017 findet in Erfurt die 37. Bundeskonferenz der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken statt. Unter dem Motto „Sozialismus – Die Alternative für Deutschland!“ werden 140 Delegierte das Arbeitsprogramm der kommenden zwei Jahre diskutieren und einen neuen Bundesvorstand wählen. Neben den Delegierten werden auch zahlreiche internationale Gäste erwartet.
Im Fokus der Antragsdebatten stehen der Rechtsruck in Deutschland, Europa und weltweit und vor allem die Antworten der Sozialistischen Jugend darauf. Einen Schwerpunkt bilden dabei die Gründe, die hinter dem diesem Rechtsruck stehen, nämlich steigende Armut und Ausgrenzung großer Teile unserer Gesellschaft.
Am Freitag, 26.05.2017, wird eine Kampagne präsentiert, mit der sich die SJD – Die Falken in den nächsten zwölf Monaten in die politische Debatte einmischen wird, um mit starken Positionen  Nationalismus und Rassismus entschieden entgegenzutreten.
Josephin Tischner und Immanuel Benz, die erste Doppelspitze des Verbands, werden nach vier Jahren im Amt am 26.05.2017 durch die Konferenz verabschiedet. Um den Bundesvorsitz bewerben sich nur weibliche Kandidatinnen, sodass der Verband in den nächsten zwei Jahren voraussichtlich von einer weiblichen Doppelspitze geführt wird. Dies stellt ein Novum in der mehr als 110-jährigen Geschichte des Verbandes dar.
Am Sonntag, 28.05.2017, um 10 Uhr wird die Generalsekretärin der SPD, Katharina Barley, mit den Delegierten diskutieren. Auch Heike Taubert, stellvertretende Ministerpräsidentin Thüringens, sowie Vertreter*innen weiterer befreundeter Organisationen aus dem In- und Ausland werden sich mit Grußworten an die Konferenz wenden.
 
Der Verlauf der Konferenz kann über einen Facebook Live-Ticker verfolgt werden.
 
 +++ EINLADUNG +++
Journalist*innen sind herzlich willkommen, sich vor Ort ein Bild zu machen. Die Konferenz tagt in der Alten Parteischule, Werner-Seelenbinder-Str. 14, 99096 Erfurt.
 
Rückfragen und Informationen zur Bundeskonferenz
Svenja Matusall | Tel. 0160-938 777 84 | E-Mail: svenja.matusall[AT]sjd-die-falken.de

„Dagegen habe ich was! Vor Antisemitismus ist man nur auf dem Monde sicher!“ (Hannah Arendt)

Die der Landesverband der Falken, der Landesverband der Jusos und die Amadeu Antonio Stiftung machen eine Einsteiger*innenveranstaltungsreihe zum Thema Antisemitismus.
Der Titel ist: „Dagegen habe ich was! Vor Antisemitismus ist man nur auf dem Monde sicher!“ Hannah Arendt
Die Veranstaltungen finden immer  statt, im

Freizeitheim Ricklingen
Ricklinger Stadtweg 1, 30459 Hannover
Erreichbar mit den Stadtbahnlinien 3 + 7,
Haltestelle: Bleekestraße

Warum machen wir diese Veranstaltungsreihe?
»Antisemitismus? Gibt’s doch gar nicht mehr!« Hört ihr das auch häufig und wisst dabei ganzgenau, dass »Du Jude!« immer noch eines der beliebtesten Schimpfwörter auf dem Schulhof ist? Wenn wir aufmerksam in die Gesellschaft schauen oder Jüd*innen fragen, zeichnet sich in der Tat ein anderes Bild: Antisemitismus ist weiterhin ein großes Problem, das jedoch oft schwer erkennbar ist. Denn seit dem Nationalsozialismus hat er sein Erscheinungsbild geändert und sucht ständig neue Ausdrucksformen. Und das sehr erfolgreich.
Genau darum soll es in der Veranstaltungsreihe gehen: Wie äußert sich Antisemitismus heute und was können wir dagegen tun? Dazu werden wir klären, was Antisemitismus überhaupt ist, und einen Blick auf seine historischen Entwicklungen werfen. Anschließend werden wir uns mit Israel-bezogenem Antisemitismusbefassen, denn er ist eine der aktuell geläufigsten Ausdrucksformen des Antisemitismus in Deutschland und weltweit. Verschwörungstheorien wiederum versuchen die Welt einfach zu erklären und sind im Kern meist antisemitisch. Deshalb werden wir uns auch mit ihnen beschäftigen.
Veranstaltungen zu Antisemitismus sind oft akademische Diskussionen und für Menschen, die sich bisher wenig mit dem Thema auseinandergesetzt haben, schwer zugänglich. In dieser Veranstaltungsreihe möchten wir das ändern. In Workshops und Inputreferaten werden die verschiedenen Aspekte verständlich und mit eurer Beteiligung aufbereitet. Wenn ihr bis her noch kein Vorwissen zu dem Thema habt, bietet diese Veranstaltungsreihe einen guten ersten Überblick. Denn nur wenn wir Antisemitismusverstehen, können wir in jeder Form gegen ihn eintreten.

Veranstaltung 1:
Antisemitismus – Was ist das eigentlich?
24.05.17 um 18:00 -21:00 Uhr
Der Workshop versucht mit praktischen Übungen einen Überblick über die Geschichte des Antisemitismus zu geben und seine Wandlungen nachzuzeichnen. Dabei soll die Kontinuität dieser Feindschaft von der religiösen Gegnerschaft in der Antike bis hin zum sekundären Antisemitismus nach 1945 im Fokus stehen.
Mit Konstantin Seidler

Veranstaltung 2:
Israelbezogener Antisemitismus
31.05.17 um 18:00 bis 21:00 Uhr
Der Workshop gibt einen Überblick über Träger, Geschichte und Strukturen des israelbezogenen Antisemitismus. Zudem werden gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Textbeispiele analysiert und Gegenstrategien beleuchtet.
Mit Michael Spanney
 
Veranstaltung 3:
Antisemitismus und Verschwörungstheorien
07.06.17 um 18:00 bis 21:00 Uhr
In diesem Workshop werden wir aktuelle Ausprägungen von Verschwörungstheorien betrachten und nach den Gründen fragen, die sie attraktiv machen. Dabei wird deutlich werden, warum Verschwörungsideologien zentral für den modernen Antisemitismus sind und warum sie jedem Gedanken an Emanzipation entgegenstehen.
Mit Enno Stückel

 
 

Bild-Klick: Flyer herunterladen…

 

Sommerzeltlager für Kinder 2017 in Diemitz, am Labussee

In diesem Jahr wird unser Sommerzeltlager für Kinder (von 6 – 13 Jahren) vom 24.6. – 8.7.2017 stattfinden. Wir fahren nach Diemitz, an die Mecklenburgische Seenplatte.

 

 

 

 

Hier auch der Flyer nebst Anmeldeformular:

Flyer Hannover PDF

Sommerzeltlager für Jugendliche 2017 in Italien

Unser Sommerzeltlager für Jugendliche und junge Erwachsene (von 13 bis 19 Jahren) wird vom 15. – 29.7.2017 stattfinden.

Wir fahren auf einen Zeltplatz in Grado direkt am Mittelmeer. Für Mitglieder kosten die zwei Wochen voller Meer, Spiel, Spaß und Diskussionen 380 €, ansonsten 400 € (Zahlungsmodalitäten, Raten usw. im Flyer). Wer unseren Infoflyer mit Anmeldeschnipsel haben möchte, kann die unten stehende PDF runterladen und an unser Bezirksbüro senden (SJD – Die Falken, Wilhelm-Busch-Str. 12, 30167 Hanover) oder eine eMail mit Postadresse an: info@falken-hannover.de

Flyer 2017_web

„Wir sind viele – Wir sind eins!“ – Grandioser 1. Mai in Lüneburg

Bei bestem Mai-Wetter präsentierte sich der Tag der Arbeit heute in Lüneburg. Die engagierte Gewerkschafterin und ver.di Bundesfachgruppenleiterin Busse und Bahnen, Mira Ball, die vielen noch aus ihrer Gewerkschafter*innen-Zeit in Lüneburg bekannt ist, hielt eine engagierte Rede und begeisterte die fast 1.000 Zuhörer*innen auf der Festwiese. Anschließend versammelten sich verchiedene Akteure aus den Sozialen Bewegungen in Lüneburg auf der DGB-Bühne und hatten die Möglichkeit kurze Beiträge, Aufrufe und Statements, Arbeitsinhalten und Kampagnen den Besucher*innen vorzustellen.

In den meisten Fällen gab es anschließend noch die Möglichkeit an den zahlreichen Ständen der Initiativen und Gruppen näher ins Gespräch zu kommen.

Wir Falken hatten wieder mal einen bunten Strauß an Aktionen, tolles Kinderschminken und Schokokusswurfmaschine am Start. Auch die Falken-Gruppe „Menschen•Rechte•Theater“ war das erste Mal mit einer kleinen Performance zu sehen. Diese Gruppe, die sich immer Dienstags ab 17:00 Uhr im CVJM-Jugendcafé „Finke“ in der Finkstraße 4 trifft, stellte die Menschenrechte, wie sie in der UN-Menschenrechte-Charta veröffentlicht sind in einem Kreis vor. Leider war die Umgebung sehr laut, so dass dieses kleine  Menschenrechte-Spektakel etwas unterging – aber wir arbeiten dran…

Auch wurde diesmal wieder ganz kräftig für unsere Zeltlager gesammelt. Wie seit nunmehr 4 Jahren – also diesmal zum 5. Mal – sammeln wir Falken Spenden in Form von „Zeltlagerpatenschaften“ (einmalige kleine und größere Beträge) mit denen wir Kinder und Jugendliche unterstützen, die von keinen Hilfssystemen Unterstützung erhalten – meist leben diese jungen Menschen in Familien, die so gerade eben über dem Satz für Sozialleistungen leben, dass sie weder staatliche Unterstützung erhalten, sich noch die Beiträge für die Zeltlager leisten können.

Das hat in den vergangenen Jahren jeweils immer wieder rekordbrechend und sehr solidarisch geklappt, so dass im letzten Jahr schon eine wirklich stolze Summe als Patenschaftensammlung zusammenkam, die ganz direkt, ohne Umwege den Kindern und Jugendlichen in den Zeltlagern zur Hilfe kam. Wir sind gespannt, wie die Zählung in diesem Jahr ausfällt…

Auf jeden Fall sagen wir den lieben, solidarischen Pat*innen schon mal einen herzlichen Dank!!!

Alle Pat*innen, die das wollen, bekommen später direkt aus dem Zeltlager Dankespost!

Danke auf jeden Fall auch für alle kleinen und großen Helfer*innen aus den Falken-Gruppen, die heute diesen schönen Falken-Stand ermöglicht haben: Anne, Anneke, Emma, Hannah, Jarla, Milan, Noa, Pablo, Theo, Philippe!!!

Jugendverbände schlagen Alarm!

Jugendverbände sind eine der wichtigsten Säulen der Demokratie. Gerade in Zeiten von Populismus und Rechtsruck in der Gesellschaft. Wo lernen Kinder und Jugendliche sonst unbenotet und ohne Zwang demokratisches Miteinander, Toleranz, Mitmenschlichkeit und können ihre Ideen selbstwirksam und frei ausprobieren?

Aber es ziehen weitere dunkle Wolken am Himmel über dem „Bildungsland“ Deutschland auf. Denn als hätten engagierte Jugendliche nicht schon genug Formalkram zu erledigen, sind immer stärker einem technokratischen Mainstream unterworfen – nun soll ihnen auch noch der letztverbliebene Freiraum genommen werden.

Aber erst einmal die Hintergründe: Die gesetzliche Grundlage unserer Arbeit ist das Achte Sozialgesetzbuch (SGB VIII), eines von zwölf zentralen Gesetzeswerken, die die Sozialgesetzgebung beschreiben.

Das SGB VIII hieß früher „Kinder- und Jugendhilfe Gesetz“ (KJHG) und hat das so genannte „Jugendwohlfahrtsgesetz“ (JWG) abgelöst. Bis dahin war es schon ein weiter Weg und das KJHG konnte mit Fug und Recht behaupten, ein Meilenstein für Kinder und Jugendliche in Deutschland zu sein.

Dieses SGB VIII soll nun reformiert werden. Und neben einigen sinnvollen Neuerungen und näheren Beschreibungen soll auch der Kinder- und Jugendschutz gestärkt werden.

Aber hier sind offenbar die Pferde mit dem Gesetzgeber durchgegangen. Denn in der Neufassung vorgesehen ist auch ein neuer Paragraf, der §48b. Und hier lauert die Gefahr für Jugendliche, Jugendarbeit und Jugendverbände. Denn dieser Paragraf hat es in sich:

„Schutz von Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen der offenen Jugendarbeit

(1) Für den Träger einer Einrichtung der offenen Jugendarbeit nach § 11 Absatz 2 Satz 2, die nicht der Erlaubnis nach § 45 Absatz 1 bedarf, gelten die Meldepflichten nach § 47 entsprechend. Eine Tätigkeitsuntersagung kann entsprechend § 48 erfolgen.“
(Im Player über diesem Beitrag hört Ihr ein Interview mit Immanuel Benz,
einer der stellvertretenden Vorsitzenden des
Deutschen Bundesjugendrings zu diesem Thema!)
 
Denn diese Meldepflichten sind unter anderem das Problem!
Was ist eine Einrichtung der offenen Jugendarbeit? Ist es Euer Bauwagen, den Ihr gerade ergattert habt? Ist es ein Raum, den Ihr gerade angemietet habt, weil es keine städtischen Räumlichkeiten gibt? Und wer von Euch ist verantwortlich? Wer soll melden und was?
Das alles bleibt vage.
Klar jedoch ist: Wer nicht meldet begeht eine Ordnungswidrigkeit!
Und wer prüft das alles?
 
Fragen über Fragen… Letztlich steht aber schon jetzt fest: Das alles kommt zwar schön daher und will Kinder und Jugendliche vor Gewalt schützen – tut es aber nicht.
Einzig der Verwaltungsaufwand bei Jugendverbänden und den Jugendämtern wird ins Unermessliche steigen.
 
Und das, wo doch die letzten Jahre schon immer mehr die Excelisierung der Jugendverbandsarbeit bis zum Erbrechen gesteigert hat: Führungszeugnisse für Teamer*innen einsehen und die Einsicht verwalten, Jugendhilfestatistiken führen, Verwendungsnachweise führen, Belege kopieren, sortieren, ablegen… Diese Liste könnte noch seitenweise weitergeführt werden.
 
Die Technokrat*innen und Excelfetischist*innen in den Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden feiern fröhliche Urständ.
Nur dass es keine*r*m Jugendlichen irgendwie weiterhilft. Im Gegenteil: Es stehen immer weniger Zeit und Ressourcen für die eigentliche Arbeit – der Jugend(verbands)arbeit mit Kindern und Jugendlichen zur Verfügung!

Das wollen wir mit allen betroffenen Jugendverbänden ändern!

Informert Euch, informiert Eure Jugendämter – denn auch sie sind von diesem Wahnsinn betroffen und müssen das ausbaden…

Sprecht mit Euren Bundestagsabgeordneten vor Ort und sensibilisiert sie für das Problem!

Weiterführende Infos:

Der NSU-Prozess – Die II.te

Mitten in den Semesterferien (vorlesungsfreie Zeit) baten wir den Nebenklageanwalt, Yavuz Narin, für eine 2. Vortragsveranstaltung nach Lüneburg. Die erste Veranstaltung vor fast genau 4 Moaten, die im InfoCafé „Anna&Arthur“ stattfand, war mit rund 70 Besucher*innen so überlaufen, dass viele Zuhörer*innen dem Vortrag mindestens im Stehen folgen, wenn sie nicht sogar vor der Tür bleiben mussten.

Diesmal referierte Yavuz Narin vor rund 30 Zuhörer*innen im Hörsaal 2 der Uni.

Er schilderte, wie im letzten Vortrag, warum er gerade diesen Prozess so engagiert bearbeitet. Und auch, welchen staatlichen Repressionen er, als Rechtsanwalt, seit Jahren ausgesetzt war und ist.

Gleichzeitig kann Yavuz Narin aber auch auf etliche eigene, aber auch mit einem Netzwerk an Jurist*innen und Investigativjournalist*innen gemachte Recherchen zurückblicken, für die er von den Sicherheitsbehörden zunächst verlacht oder angezweifelt wurde, die ihm aber nun nach Jahren Recht geben mussten. Überregionale Medien griffen ihn oftmals an, stellten seine Darstellungen in Zweifel. Nicht selten schon Wochen später mussten sie kleinlaut zurückrudern und seine Recherchen bestätigen.

Über diese –fast schon persönlichen– Hintergründe hinaus wurde klar, dass Vieles, auch staatliches Handeln in den Sicherheitsapparaten, allen voran in den Verfassungsschutzämtern der Länder und des Bundes, im Zusammenhang mit dem NSU-Terror nicht mit rechten Dingen zuging – oder gerade doch mit den RECHTEN DIngen?!

Ein Detail was jetzt zum Ende des Prozesses für Unmut sorgt, ist die Verschleppung des Abschlusses durch die Verteidigung von Ralf Wohlleben: Seine aktuellen Bewährungen laufen noch bis Anfang Juni 2017. Ziel seiner Verteidigung ist es, die Urteilssprechung mit aberwitzigen Beweis- und Befangenheitsanträgen über dieses Datum hinaus zu verzögern, um eine Einbeziehung dieser Bewährungsvorstrafen in die aktuell zu erwartende hohe Freiheitsstrafe in diesem NSU-Verfahren unmöglich zu machen.

Der 3 stündige Vortrag von Yavuz Narin hat den Finger tief in die bundesrepublikanische Sicherheit und ihre Behörden, bis hin zu den Ermittlungsbehörden gelegt. Und auch wenn sich bei den meisten Zuhörer*innen –neben Kopfschütteln– tiefe Zweifeln an der Rechtstaatlichkeit rund um das NSU-Verfahren einstellte, so überzeugt Yavuz Narin doch mit einer tiefen Überzeugung und einem Glauben an eben diese Rechtstaatlichkeit. Er tut alles in seiner Macht stehende, um dieses hohe Gut der Demokratie mit allen Mitteln zu verteidigen, auch oder gerade wenn dadurch Amts- und Würdenträger*innen, die es beschädigen wollen, angegriffen werden.

Ein besonderer Dank gilt auch der Antifaschistischen Aktion Lüneburg/Uelzen, die nicht nur sehr aktuelle Informationen auf ihrem gut sortierten Büchertisch bereit hielten, sondern durch eine Gedenkgalerie mit Fotos, den Opfern des rechten Terrornetzwerkes ein Gesicht gaben.

Da wir diesmal keine Audio-Aufnahme des Vortrags gemacht haben, möchten wir auf den freie-radios.net-Beitrag vom 21.02.2017 verweisen, in dem Radio Corax mit dem Prozessbeobachter und Berichterstatter der Freien Radios, Fritz Burschel, ein Interview führt.
Wir haben diesen Beitrag im Player über diesem Beitrag eingebunden. Danke an Radio Corax, Danke an Fritz Burschel für seine unermüdliche Dokumentation!

Außerdem haben wir zusätzlich das Audio der November-Veranstaltung mit Yavuz Narin erneut in einem Player eingebunden, zum Nachhören…

Nachtrag: 21.03.2017: Als Drittes haben wir einen Beitrag von Radio Corax von gestern Abend mit eingebunden…

Sa. 18.03.2017 – 2. Chance: Veranstaltung „DER NSU-PROZESS“

Vortrag und anschließende Diskussion

mit dem Anwalt der Nebenklage Yavuz Narin
Samstag, 18. März 2017, 16:00 Uhr
Ort: Hörsaal 2 – Uni Lüneburg „Standort ROTES FELD!“, Wilschenbrucher Weg,  21335 Lüneburg

 

Aktualisierter Flyer zur Veranstaltung „Der NSU-Prozess“ mit Yavuz Narin am 18.03.2017 in Lüneburg

Am Samstag, den 18. März 2017 läd der Jugendverband Sozialistische Jugend – Die Falken, das Lüneburger Netzwerk gegen Rechts und der Allgemeine Studierenden-Ausschuss (AStA) der Universität Lüneburg erneut den Anwalt der Nebenklage im so genannten „NSU-Prozess“, Yavuz Narin, nach Lüneburg ein.

Bereits vor vier Monaten war er hier vor vollem Saal zu Gast und berichtete Spektakuläres aus dem Münchner NSU-Prozess und von den Hintergründen.
Narin kann über den –offenbar nun zuende gehenden– Prozess aus erster Hand berichten und aktuelle Tendenzen und Einschätzungen darüber abgeben, wie das Oberlandesgericht den Fall der Neonazistischen Terrorgruppe und ihr Unterstützer*innen-Umfeld behandelt.
Der Anwalt kann auch darüber Zeugnis ablegen, was zum Thema des Prozesses gemacht wurde und welche Themen ausgespart wurden.

Foto Y. Narin

Yavuz Narin, Anwalt der Nebenklage des NSU-Prozesses (Foto: Jürgen Pohl)

Hintergrund:
Der so genannte NSU („Nationalsozialistischer Untergrund“) hat sich 2011 selbst „aufgedeckt“. Im Laufe von 13 Jahren, ermordete er mindestens zehn Menschen, verübte mindestens drei Bombenanschläge und zahl­rei­che Raubüberfälle.

 Seit 2013 läuft das Gerichtsverfahren dazu vor dem Münchener Ober­landesgericht. Die Verstrickungen von Polizei und vor allem den Ge­heim­diensten in dieses rassistische Netzwerk sind unübersehbar und noch immer nicht im Ansatz aufgeklärt. Das zeigt sich beispielsweise im Vor­gehen des so genannten „Verfassungsschutzes“: So wurden etwa beim Bun­des­amt für Verfassungsschutz wichtige Akten zu V-Leuten vernichtet. Dies geschah ausgerechnet am 11.11.2011 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion und wurde später als „Operation Konfetti“ bekannt. Wie konnte es sein, dass die drei überzeugten Täter*innen unter den Augen von Polizei und „Verfassungsschutz“ rauben, bomben und morden konnten?

Ist der „Verfassungsschutzkomplex“ Bestandteil der Verhandlungen? Wie ist der Stand im Gerichtsverfahren und wie kann eine mögliche Prognose aussehen?

Dies sind nur ein paar der Fragen, die noch geklärt werden müssen, aber die auch Thema des Vortrages von Yavuz Narin sein werden.

In absehbarer Zeit soll ein Urteil in dem Prozess fallen.

Nachlese: Kritik des Antisemitismus

Vortrag von Stephan Grigat

Was ist der Unterschied zwischen Rassismus und Antisemitismus? Ist Antisemitismus nicht nur eine Spielart von rassistischen Ressentiments? Nein, sagt (nicht nur) Stephan Grigat. Er ist Gastprofessor für Israel Studien am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien in Potsdam, Lehrbeauftragter an der Universität Wien, wissenschaftlicher Direktor von STOP THE BOMB. Auch war er Gastprofessor für kritische Gesellschaftstheorie an der Universität Gießen.

Grigats Vortrag stellen wir hier in voller Länge als Audio ein, damit Interessierte, die es nicht zum Vortrag ins Rote Feld geschafft haben, ihn nun doch noch hören können – und für all jene, die den Vortrag gehört haben und ihn noch einmal nachhören wollen.

Hier noch ein paar Eindrücke aus der Veranstaltung:

…bereits vor der Veranstaltung schon gut gefüllt…

Falken auf den Spuren von Rosa und Karl. Jugendseminar zum 98. Jahrestag der Ermordung von Luxemburg und Liebknecht

Über 200 Jugendliche aus ganz Deutschland werden zu politisch-historischem Seminar erwartet

Vom 13. bis 15. Januar 2017 veranstaltet die Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken schon zum 18. Mal ihr alljährliches „Rosa & Karl“-Seminar in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein in Werftpfuhl bei Berlin. Erwartet werden neben Aktiven der SJD – Die Falken auch Mitglieder anderer sozialistischer Jugendorganisationen aus Europa.

Die stellvertretende Bundesvorsitzende der Falken, Jana Herrmann, ist überzeugt: „Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht sind Persönlichkeiten der linken Geschichte, die durch ihren Mut zu widersprechen und durch ihr konsequentes Eintreten für radikale Demokratie, Internationalismus und Antimilitarismus auch heute wichtig sind. Sie stehen für den historischen Moment 1918/1919, in dem eine andere Gesellschaftsordnung zum Greifen nahe schien.“

Im Gedenken an dieses Vermächtnis werden sich die rund 200 Jugendlichen am Samstag tagsüber in Workshops mit den Personen Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, ihren Ideen und Haltungen sowie der Geschichte der Arbeiter*innen­bewegung beschäftigen. Auch aktuelle politische und gesellschaftliche Themen wie der NSU-Komplex, rechte Bewegungen, Critical Whiteness oder alternative Formen der Arbeit werden in den Workshops aufgegriffen. Für den Abend ist ein abwechslungsreiches Kulturprogramm mit Kino, Slam Poetry und Disco geplant.

Am Sonntag werden sich die Teilnehmenden auf mehreren Gedenkspaziergängen unter dem Motto „Rosa und Karl und die Novemberrevolution“ mit der Revolution von 1918/1919 auseinandersetzen und sich anschließend zu einer Abschlusskundgebung zusammenfinden. Dazu Immanuel Benz und Josephin Tischner, die Bundesvorsitzenden der SJD – Die Falken: „In den letzten Jahren haben wir uns intensiv mit der Frage beschäftigt, wie wir gedenken wollen. Uns war klar: Wir wollen keine Heldenverehrung, sondern kritisches Denken und Gedenken. Mit den dezentralen Spaziergängen probieren wir in diesem Jahr eine neue Form, die individuelles Gedenken ermöglicht, aber gleichzeitig einen gemeinsamen Abschluss eines intensiven Bildungswochenendes schafft.“

Die Kundgebung findet am Sonntag, 15.01.2017, um 12.30 auf dem Olof-Palme-Platz in Berlin-Tiergarten statt.

 

+++ EINLADUNG +++
Journalist*innen sind herzlich willkommen, sich vor Ort ein Bild zu machen.
Rückfragen, Informationen und Anmeldung zum Seminarbesuch:
Christine Reich, Geschäftsführerin der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein
Tel. 033398-8999-12, 0151-257 944 08; E-Mail: c.reich@kurt-loewenstein.de; www.kurt-loewenstein.de.
Rückfragen, Informationen während der Gedenkspaziergänge und der Kundgebung:
Nina Dehmlow, Bundessekretärin für Jugendpolitik der SJD – Die Falken, Tel.: 0151-257 944 08