Kein Vergeben – Kein Vergessen. Damit Auschwitz nicht noch einmal sei!

Ein Beitrag der Antifaschistischen Aktion Lüneburg/Uelzen

Gedenkveranstaltung – Montag, 27. Januar 2020

Mahnmal für die Opfer des Faschismus – Lindenstrasse – Lüneburg

Am 27. Januar 1945 – vor 75 Jahren – ist das Vernichtungslager Auschwitz durch die sowjetische Rote Armee befreit worden. Damit fand der Massenmord vor allem an europäischen Jüd*innen durch die Nazis ein Ende.

Seitdem steht Auschwitz als Symbol für die Vernichtung von Menschenleben und einem von Deutschen verursachten, unvergleichbaren Verbrechen. In Auschwitz wurden eineinhalb Millionen Menschen – unter ihnen waren fast 1,3 Millionen Jüd*innen, 23 000 Roma und Sinti, 15 000 sowjetische Kriegsgefangene, und 20 000 antifaschistische Widerstandskämpfer*innen verschiedener Nationalitäten – ermordet. Als die Rote Armee Auschwitz befreite, fand sie nur mehr 7000 überlebende Häftlinge vor.

Am Jahrestag der Befreiung von Auschwitz wollen wir den Millionen Opfern des deutschen Faschismus gedenken. Auch widmen wir unser Gedenken allen Überlebenden und denjenigen, die Widerstand gegen den Faschismus leisteten und für die Befreiung Europas kämpften.

Der 27. Januar ist seit 1996 offizieller Gedenktag in Deutschland. Als Sinn dieses Gedenktages nennt die Proklamation: Die Erinnerung wach zu halten, zur Wachsamkeit zu mahnen und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenzuwirken.

Kämpfen und Gedenken!

Sehr bald wird niemand mehr da sein, die/der den Holocaust selbst erlebt hat. Dem Erinnern kommt heute die besondere Aufgabe zu, die Verantwortung, das nichts und niemand vergessen wird und dass das, was geschehen ist, nicht wieder sei, zu übernehmen. Ein verordneter, reflexartiger Rückgriff auf „Nie wieder“ nach jedem antisemitischen Anschlag verharmlost die Gegenwärtigkeit der Erinnerungsverweigerung und die Kontinuität des Antisemitismus in Deutschland. Mit der Vermittlung eines historischen Bewusstseins soll zu kritischen Positionen hinsichtlich auch der gesellschaftlichen wie eigenen Sozialisation und Geschichte, Erinnerungsabwehr und fortwirkenden Ressentiments angeregt werden.

Der Holocaust war das Exempel für die menschliche Fähigkeit, sich am extremen und systematischen Bösen zu beteiligen. Nicht nur, weil es sich um ein noch nie da gewesenes Ausmaß handelte – sechs Millionen ermordete Menschen -, sondern auch, weil es die Erklärung hinter der faschistischen Ideologie war. Die deutsche Gesellschaft war in der Lage, die Auslöschung eines Volkes und seiner Kultur zu rechtfertigen, die durch alte antisemitische Vorstellungen ermöglicht worden. Und viele davon leben in der postfaschistischen Gesellschaft bis heute fort.

Am 27. Januar jährt sich zum 75. Mal die Befreiung des deutschen Todeslagers Auschwitz-Birkenau in Polen. Der Jahrestag findet zu einer Zeit statt, in der überall auf der Welt, vor allem in Europa, ein Anstieg antisemitischer Attacken auf Jüd*innen registriert wird. Der antisemitische und rassistische Anschlag am 9. Oktober 2019 in Halle ist dabei nur ein Ausdruck.

Unsere Aufgabe ist es heute, Antisemitismus und Rassismus zu bekämpfen, um für die Sicherheit aller Jüd*innen auf der Welt beizutragen.

Der Schwur von Buchenwald bleibt auch 75 Jahre nach der Befreiung Mahnung und Auftrag: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel“.

Gedenkveranstaltung:

Montag, 27. Januar 2019

19 Uhr

Mahnmal für die Opfer des Faschismus

Lindenstrasse

Lüneburg

Es rufen auf:

Antifaschistische Aktion Lüneburg / Uelzen

Antifaschistisches Informationsportal

DGB Kreisverband Lüneburg/Harburg-Land

DIE LINKE Lüneburg

Die Linke.SDS

Geschichtswerkstatt Lüneburg

SJD-Die Falken Unterbezirk Nordniedersachsen

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), KV Lüneburg

Wir trauern um unseren Genossen Max.

Ein geteilter Beitrag von den Falken Jena

In den frühen Morgenstunden des 30. Dezember 2019 zerstörte ein schwerer Dachstuhlbrand das Seminarhaus des Vereins Ökostation Deister-Vorland e.V. in Barsinghausen-Großgoltern. 61 Menschen konnten das Gebäude rechtzeitig verlassen. Nach den Löscharbeiten barg die Polizei einen Toten.

Wir haben einen Genossen verloren. Am frühen Nachmittag des 30. Dezember wurde aus der Befürchtung tragische Gewissheit: Bei dem Todesopfer des Brandes in Barsinghausen handelt es sich um unseren Genossen Max Lehner. Sein Tod schockiert uns und lässt uns fassungslos zurück. Unser Mitgefühl und unsere Trauer gilt seiner Familie, Angehörigen und Freund*innen.

Max war erst im November des Jahres zu unserer Gruppe der SJD – Die Falken Jena gestoßen. Aufgeschlossen und engagiert brachte er sich in unser Verbandsleben ein und wurde rasch Teil unserer Gruppe. Durch den Brand am 30. Dezember wurde er viel zu früh aus dem Leben und unserer Mitte gerissen.

In Barsinghausen fand wie jedes Jahr das Winterdinx-Seminar der SJD – Die Falken Bezirksverband Braunschweig mit 62 Teilnehmenden statt. Das Seminar ist ein Kooperationsprojekt des BZ Braunschweig, sowie der Landesverbände Bremen, Hamburg und Thüringen der SJD – Die Falken. Dort kommen Jugendliche und junge Erwachsene über die Silvesterzeit zusammen um sich gemeinsam mit politischen und pädagogischen Themen auseinanderzusetzen. Darunter waren auch sechs Genoss*innen aus Jena. Dank der Rauchmeldeanlage und dem schnellen Handeln der Teilnehmer*innen konnten 61 Personen das Haus rechtzeitig und unverletzt verlassen.

Unser Dank gilt den rund 140 Einsatzkräften der Feuerwehr, dem Notfallteam des Arbeiter-Samariter-Bundes, dem DRK und allen Menschen, die sich vor Ort um die Betreuung der Betroffenen gekümmert haben. Darüber hinaus der lokalen Seelsorge der Feuerwehr.

Max, wir werden dich nicht vergessen.

Aberkennung Gemeinnützigkeit VVN/BdA

Stellungnahme von SJD die Falken Unterbezirk Nordniedersachsen

Der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ (VVN-BdA) wurde Anfang November 2019 die Gemeinnützigkeit vom Berliner Finanzamt entzogen. Dieses beruft sich bei der Entscheidung auf den Vorwurf des bayrischen Verfassungsschutzes, dass die VVN-BdA eine linksextremistische Vereinigung sei, ohne jedoch diese Vorwürfe weiter zu untersuchen.

Durch diesen Beschluss ist die Existenz der VVN-BdA bedroht, da durch die Entziehung der Gemeinnützigkeit hohe Steuerrückzahlungen drohen.

Die VVN-BdA ist eine Vereinigung, die sich nach dem zweiten Weltkrieg aus Verfolgten und Überlebenden des Naziregimes und Widerstandskämpfer*innen gründete. Sie setzt sich gegen Rassismus, Antisemitismus, Nazismus, Faschismus, gegen Krieg und gegen das Vergessen ein.

Es kann nicht sein, dass eine Vereinigung, die sich gegen Faschismus und für die Opfer der Verbrechen des Nationalsozialismus einsetzt, aufgrund nicht nachvollziehbarer Entscheidungen kurz vor dem Aus steht.

Entscheidungen dieser Art sind kein Einzelfall, so traf es Anfang des Jahres auch Campact und vorher die Organisation attac, sowie das Demokratische Zentrum Ludwigsburg. Die Begründung war in einigen Fällen, dass ihr Engagement zu „tagespolitisch“ geprägt sei.

Es wirkt so, als wurde von interessierten Kreisen ein wirksames Mittel gefunden, um so den Handlungsspielraum missliebiger, kritischer, unabhängiger und demokratischer Organisationen endlich einzuschränken zu können. Unabhängige Verbände die sich für Frieden, Gerechtigkeit, Umweltschutz, gegen Rassismus und Diskriminierung –einfach für moralische und demokratische Werte– einsetzen, sind verdammt wichtig in unserer heutigen Zeit. Die Gefährdung ihrer Existenz ist eine große Gefahr für unsere Demokratie und unsere Gesellschaft.

Daher fordern wir, die Gemeinnützigkeit der VVN-BdA wieder anzuerkennen.

Des Weiteren fordern wir, dass unabhängige, demokratische Organisationen, Vereine und Verbände Unterstützung erfahren, als das ihnen Steine in den Weg zu legen.

SJD die Falken – Unterbezirk Nordniedersachsen

29. November ’19: #fridaysforfuture in Lüneburg – Globaler Klimastreik

Kamera & Schnitt: Emil Lorin Jüchter

Die Sonne strahlt! Wieder einmal…
Zum 4. Mal in Folge sind wir 4-stellig: 1800 Menschen gehen hier in Lüneburg auf die Straße, um den Verantwortlichen zu zeigen: So kann es nicht weiter gehen!
Deutschlandweit waren es sogar 630.000 Menschen, die auf der Straße waren!

Offenbarungseid der Demokratie…

Die Aberkennung der Gemeinnützigkeit scheint in letzter Zeit um sich zu greifen. Mit nicht vorhersehbaren Folgen für die Demokratie…

Einen letzten Schlag durch dieses Damoklesschwert erfuhr nun am letzten Freitag die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschist*innen (VVN/BdA), nachdem dies für die Organisationen attac, Campact und auch das Demokratische Zentrum in Ludwigsburg bereits passiert war.

Wer dagegen protestieren will, sollte es JETZT tun:

https://www.openpetition.de/petition/online/die-vvn-bda-muss-gemeinnuetzig-bleiben

Die Shoa-Überlebende, VVN-Ehrenvorsitzende und Mahnerin gegen den Faschismus hat nun einen offenen Brief an den Bundesfinanzminister, Olaf Scholz (SPD!!!) gesandt, den wir hier wiedergeben wollen:

Sehr geehrter Herr Minister Scholz
Offener Brief von Esther Bejarano:
Was ist gemeinnützig?

Zur Entscheidung eines Finanzamtes 25. November 2019
Sehr geehrter Herr Minister Scholz,
seit 2008 bin ich die Ehrenvorsitzende der VVN–BdA, der gemeinnützigen Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, gegründet 1947 von Überlebenden der Konzentrationslager und NS-Verfolgten. Die Arbeit der Antifa, die Arbeit antifaschistischer Vereinigungen ist heute – immer noch – bitter nötig. Für uns Überlebende ist es unerträglich, wenn heute wieder Naziparolen gebrüllt, wenn jüdische Menschen und Synagogen angegriffen werden, wenn Menschen durch die Straßen gejagt und bedroht werden, wenn Todeslisten kursieren und extreme Rechte nicht mal mehr vor Angriffen gegen Vertreter des Staates zurückschrecken.

Wohin steuert die Bundesrepublik?
Das Haus brennt – und Sie sperren die Feuerwehr aus!, wollen der größten und ältesten antifaschistischen Vereinigung im Land die Arbeit unmöglich machen? Diese Abwertung unserer Arbeit ist eine schwere Kränkung für uns alle.
„Die Bundesrepublik ist ein anderes, besseres Deutschland geworden“, hatten mir Freunde versichert, bevor ich vor fast 60 Jahren mit meiner Familie aus Israel nach Deutschland zurückgekehrt bin. Alten und neuen Nazis bin ich hier trotzdem begegnet. Aber hier habe ich verlässliche Freunde gefunden, Menschen, die im Widerstand gegen den NS gekämpft haben, die Antifaschistinnen und Antifaschisten. Nur ihnen konnte ich vertrauen.
Wir Überlebende der Shoah sind die unbequemen Mahner, aber wir haben unsere Hoffnung auf eine bessere und friedliche Welt nicht verloren. Dafür brauchen wir und die vielen, die denken wie wir, Hilfe! Wir brauchen Organisationen, die diese Arbeit unterstützen und koordinieren.
Nie habe ich mir vorstellen können, dass die Gemeinnützigkeit unserer Arbeit angezweifelt oder uns abgesprochen werden könnte! Dass ich das heute erleben muss! Haben diejenigen schon gewonnen, die die Geschichte unseres Landes verfälschen wollen, die sie umschreiben und überschreiben wollen? Die von Gedenkstätten ‚als Denkmal der Schande‘ sprechen und den NS-Staat und seine Mordmaschine als ‚Vogelschiss in deutscher Geschichte‘ bezeichnen?
In den vergangenen Jahrzehnten habe ich viele Auszeichnungen und Ehrungen erhalten, jetzt gerade wieder vom Hamburger Senat eine Ehrendenkmünze in Gold. Mein zweites Bundesverdienstkreuz, das Große, haben Sie mir im Jahr 2012 persönlich feierlich überreicht, eine Ehrung für hervorragende Verdienste um das Gemeinwohl, hieß es da. 2008 schon hatte der Bundespräsident mir das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse angeheftet. Darüber freue ich mich, denn jede einzelne Ehrung steht für Anerkennung meiner – unserer – Arbeit gegen das Vergessen, für ein „Nie wieder Krieg – nie wieder Faschismus“, für unseren Kampf gegen alte und neue Nazis.
Wer aber Medaillen an Shoah-Überlebende vergibt, übernimmt auch eine Verpflichtung. Eine Verpflichtung für das gemeinsame NIE WIEDER, das unserer Arbeit zugrunde liegt.
Und nun frage ich Sie:
Was kann gemeinnütziger sein, als diesen Kampf zu führen?
Entscheidet hierzulande tatsächlich eine Steuerbehörde über die Existenzmöglichkeit einer Vereinigung von Überlebenden der Naziverbrechen?
Als zuständiger Minister der Finanzen fordere ich Sie auf, alles zu tun, um diese unsägliche, ungerechte Entscheidung der Aberkennung der Gemeinnützigkeit der Arbeit der VVN–BdA rückgängig zu machen und entsprechende Gesetzesänderungen vorzuschlagen. Wir Überlebenden haben einen Auftrag zu erfüllen, der uns von den Millionen in den Konzentrationslagern und NS-Gefängnissen Ermordeten und Gequälten erteilt wurde. Dabei helfen uns viele Freundinnen und Freunde, die Antifaschistinnen und Antifaschisten – aus Liebe zur Menschheit! Lassen Sie nicht zu, dass diese Arbeit durch zusätzliche Steuerbelastungen noch weiter erschwert wird.
Mit freundlichen Grüßen
Esther Bejarano
Vorsitzende
Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Ehrenvorsitzende der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes –
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten
N.B.: Dieser Brief wird auch an Fraktionen im Bundestag, an Medien und Freundeskreise weitergeleitet.

2019_11_25

Volkstrauertag: Neuer KZ-Friedhof im Tiergarten

Wie lange hat es gedauert, wie viele Gespräche wurden darüber geführt? Nun ist es tatsächlich passiert: Der Friedhof für die ermordeten KZ-Häftlinge, die in den letzten Kriegstagen 1945, nach einem Bombenangriff der Alliierten auf den Lüneburger Bahnhof und der anschließenden Verfolgung und Ermordung dort in der Nähe zunächst verscharrt wurden, ist nahezu fertig gestellt.

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„Seebrücke… das ist jeder von Euch…“

Rettungswesten vor Transparent
Rettungswesten vor Transparent

Erneut demonstrierten in Lüneburg rund 350 Menschen, um dafür zu plädieren, Lüneburg zum sicheren Hafen zu machen. Dies passierte als letztes Zeichen vor der nächsten Sitzung des Rates der Hansestadt Lüneburg, am 24.10.2019 in der Aula der IGS-Kreideberg (Thorner Straße 14, ehem. Christianischule), bei der über den Antrag „Lüneburg zum sicheren Hafen erklären!“ diskutiert und entschieden wird.
Wir solidarisieren uns mit den Forderungen und dem offenen Brief der @seebruecke.lueneburgKommt alle in orange und lasst uns gemeinsam für ein offenes Lüneburg einstehen!

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Auf Antifaschistischem Rundgang…

Vor dem Rathaus beginnt der Rundgang…

Sie sind erst 10 bis 13 Jahre, aber sie haben großes Interesse an der Geschichte Lüneburgs. Vor allem haben sie Feuer gefangen, was die Zeit des Nationalsozialismus in Lüneburg betrifft.

Viele Fragen, viele Broschüren, viele Infos füllen den Raum des Sonja-Barthel-Hauses (so heißt der Falken-Laden seit kurzem). Es wird viel gestöbert und geschaut. Auch werden Filme geschaut. Ein Gruppenmitglied hat auf KiKa eine Serie zu diesem Thema gefunden… und es wird viel diskutiert.

Nun sind die Mitglieder der Falken-Kindergruppe „Rot ist mehr als eine Farbe“ zu einem Antifaschistischen Stadtrundgang aufgebrochen. Sie haben sich durch eine Vertreterin der Lüneburger Geschichtswerkstatt unsere Stadt durch eine andere Brille zeigen lassen.

Das waren zwei prall gefüllte Stunden mit ganz neuen Eindrücken für die Kinder…

20. Sept. ’19: #fridaysforfuture in Lüneburg – Globaler Klimastreik


Die Interviews

Die Beiträge

Hier geht’s zum Blog von Malte Ussat, der uns freundlicher Weise seine Musik für die Videos zur Verfügung gestellt hat: http://maltestageblog.blogspot.com

„Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“ schallt es diesen Freitag, den 20. September, durch die Lüneburger Innenstadt. Weltweit wird an diesem Tag zum globalen Klimastreik aufgerufen, weltweit beteiligen sich Menschen an Demonstrationen für Klimagerechtigkeit. Auch in Lüneburg hat „Fridays for Future“ ab 12:00 Uhr zu einer Kundgebung am Marktplatz und anschließender Demonstration aufgerufen. Bereits kurz vor zwölf ist kein Durchkommen mehr. Nicht nur auf dem Marktplatz versammeln sich Demonstrierende, die Kundgebung ragt in die anliegenden Seitenstraßen hinein. Insgesamt werden sich 4000 Menschen an der Demonstration beteiligen. Dabei handelt es sich nicht nur um Kinder und Jugendliche, sondern um eine bunte Mischung aller Altersgruppen. „Meine Tochter ist mit ihrer Schulklasse hier und ich habe mir freigenommen, um an der Demo teilnehmen zu können. Der Kampf für unseren Planeten geht uns schließlich alle was an“, sagt eine Teilnehmerin während des Demonstrationszuges. So sieht das auch eine Vertreterin der „Parents for Future“. In ihrer Rede sagt sie an die Jugendlichen gerichtet: „Wir wünschen uns eine Zusammenarbeit, ein Zusammenschluss mit euch… Ohne euch Schüler*innen gäbe es diese Bewegung nicht.“

Kurz darauf werden auf der am Marktplatz aufgebauten Bühne die ersten Teilnehmer*innenzahlen der Demonstrationen in anderen Städten durchgegeben: In Hamburg sind es mehr als 100 000 Menschen, in Berlin sogar 300 000. Der Applaus ist groß und mit ihm die Gewissheit: Wir werden weitermachen, denn es geht hier um unsere Zukunft!

Antikriegstags-Demo in Lüneburg

Künstlerische Auseinandersetzung mit Gedenkstein

Am Samstag demonstrierten in Lüneburg rund 250 Menschen für Frieden und gegen Krieg. Anlass war der Antikriegstag, der jährlich am 1. September an den vom Nazideutschland angezettelten 2. Weltkrieg erinnert. Damals wurde mit einem fingierten Überfall auf Polen die Kette in Gang gesetzt, die weltweit rund 65 Millionen Menschen das Leben gekostet hat.

Hier ein paar Eindrücke der Demo in Lüneburg.