SJD – Die Falken: Hartz IV-Kompromiss nur erster Schritt für mehr Gerechtigkeit

Nach monatelangem Streit haben Bundestag und Bundesrat heute der Hartz-IV-Reform zugestimmt. Dazu erklärt Sven Frye, Bundesvorsitzender des Kinder- und Jugendverbandes SJD – Die Falken:

„Weil die bisherige Regelung von Hartz IV gegen unsere Verfassung verstoßen hat, hat das Bundesverfassungsgericht vor mehr als einem Jahr eine Neuregelung bei der Politik in Auftrag gegeben. Unter anderem sollten damit auch Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien einen besseren Zugang zu Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe erhalten.

Keine Frage: bestimmte Teile der Hartz IV-Reform, wie zum Beispiel das sogenannte „Bildungspaket“, bringen Verbesserungen. Diese reichen aber nicht aus.

Mit 215 bis 287 Euro sind die Regelsätze für Kinder und Jugendliche immer noch viel zu niedrig.

Als Selbstorganisation von Kindern und Jugendlichen merken wir in unserer täglichen Arbeit, dass deren Bedürfnisse damit nicht angemessen gedeckt werden können. Konkret heißt das: Anschaffungen, wie zum Beispiel ein Fahrrad oder ein Computer, bleiben für Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien weiterhin unerreichbar. So wird weiter ausgegrenzt.

Wenn die Regierung den Auftrag des Bundesverfassungsgerichts und vor allem auch die betroffenen Menschen wirklich ernst nimmt, kann die nun beschlossene Hartz-IV-Reform lediglich ein erster Schritt auf einem langen Weg zu mehr Gerechtigkeit sein.“

Hintergrund
Die Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Kindern und Jugendlichen. Mit den Falken können Kinder und Jugendliche Mitbestimmung und Selbstorganisation erleben, ins Zeltlager fahren, politisch aktiv werden oder sich als Freiwillige in der Gruppenarbeit engagieren. Ein wichtiger Aspekt ist die Internationale Begegnung mit Partnerorganisationen in der ganzen Welt. Wir kämpfen für eine Gesellschaft, in der kein Mensch aufgrund sozialer Klasse, Geschlecht, Herkunft, Behinderung oder sexueller Orientierung benachteiligt wird und treten ein gegen jegliche Form von Diskriminierung, Unterdrückung und Benachteiligung. www.sjd-die-falken.de

Wisconsin/USA: Großproteste gegen Gouvernement

Was geht vor in Wisconsin?

In den deutschen Medien nahezu komplett ausgeblendet, finden zur Stunde und seit Tagen Riesendemonstrationen der Bevölkerung gegen die Regierung in Wisconsin statt. Während die Welt auf Tunesien, Ägypten, Algerien, den Jemen oder Libyen schaut, haben auch die Menschen in den Industrienationen die Nase voll…
Erste Informationen zu den Großprotesten in den USA sind hier zu finden:

Kurzbericht bei Indymedia

Auch ein LiveStream zu den Protesten ist zu sehen unter:

LiveStream zu den Protesten

Artikel in deutschen Blättern:

Schon mal gehört: „Geplante Obsoleszenz“?

Kennen Sie das: Sie sitzen vor Ihrem Computer, wollen etwas drucken – und dann streikt der Tintenspritzer?
Kurze Zeit später stehen Sie im Computer-Markt, zwischen lauter bunten, neuen, schönen Geräten und der Techniker sagt Ihnen: „Da ist wohl leider nichts mehr zu machen… Ihr Drucker ist kaputt – eine Reparatur würde mindestens 100 Euro kosten. Aber schauen Sie mal hier, unsere neuen, leistungsstärkeren Geräte…“

Kapitalismus, so wie wir ihn Tag aus Tag ein leben, funktioniert vor allem über die vielbeschworenen Gesetze des Marktes. Und der verlangt nach MEHR.
Mehr bedeutet dabei Wachstum, wachsender Verbrauch, wachsende Herstellungszahlen. Uns wird suggeriert: Nur so können Arbeitsplätze entstehen und gehalten werden. Koste es, was es wolle…

Was aber, wenn die Lebenszeit der von uns verwendeten Produkte künstlich kurz gehalten wird? Was, wenn die Hersteller Vorkehrungen treffen, die Lebenszeit des Produktes so zu gestalten, dass sie ihre Gewinnspannen optimieren?
Betrug?
Nein, tägliche Realität!!!

Und die Kehrseite unserer „Wegwerfgesellschaft“ türmt sich haushoch an den Küsten im Umkreis der ghanaischen Hauptstadt Accra auf. Hochgiftiger Wohlstandsmüll, bestehend aus Millionen von Computern, Druckern, Bildschirmen… Aller möglicher hochproblematischer und hochgiftiger Elektroschrott wird dort von den Wohlstandsländern verklappt, damit hier das Geschäft floriert. Die oben erwähnten Kosten sind dann schwerstkranke Kinder in den Slums der armen Länder, die auf der Suche nach den Kostbarkeiten in unserem Müll mit den hochgiftigen Bestandteilen in Berührung kommen. Aber auch ein unglaublicher Raubbau an der Natur – eben auch überwiegend in den hier als „Dritte Welt“ bezeichneten Ländern.

Die Rohstoffe werden immer knapper, der Energieverbrauch –nicht nur zur Herstellung unserer technischen Lebenskrücken– steigt…

Die kapitalistische Wirtschaftsweise sprengt unseren Planeten, vernichtet die Existenz von Menschen (und allen anderen Lebewesen) und richtet sich damit selbst.

Gestern Abend zeigte der öffentlich-rechtliche Gemeinschaftssender (fr/de) den spektakulären Film „Kaufen für die Müllhalde“. Hier wird historisch, aktuell und fast schon kriminalistisch nachgewiesen, dass die 1924 mit einem Glühbirnen-Kartell begonnene Strategie der „geplanten Obsolezenz“ (geplante Selbstzerstörung) immer perfider und quasi „computergesteuert“ in unseren Produkten des täglichen (Schein-)Bedarfs angewendet wird.
Beispiele, wie der oben erwähnte Drucker, der einen Chip enthält, der seine Lebenszeit vorgegeben programmiert enthält, die Strumpfhose, die früher alternde Fasern enthält oder Apples erste iPod-Modelle, deren Akkus eine bewusst kurze Lebenszeit hatten, nicht austauschbar waren und den/die KundIn zu einem Neukauf des gesamten Gerätes nötigten, sind nur einige Frames aus diesem sehenswerten Film.

Aber er zeigt auch Gegenbewegungen auf. Menschen, die sich weltweit durch das Internet vernetzen, ihre defekten Geräte nun selbst reparieren oder die Hersteller zu Rückrufaktionen und Schadensersatz nötigen.

Der Film ist leider in der Arte-Mediathek nur für die ersten 7 Tage lizenziert gewesen, nun gibt es ihn in der englischen Fassung (mit dänischen Untertiteln) bei DotSub.com und auch in deutscher Synchronisation wieder bei Youtube:

Hier im Player oder direkt bei Youtube:

Förderung nur noch gegen Schnüffelei?

Achtung! Mit dem Klick auf dieses Banner verlässt Du das Angebot der Falken-Nordniedersachsen. Hin zur Kampagnenbeschreibung (PDF) gegen die verfassungsfeindliche 'Extremismuserklärung'

Die Bundesfamilienministerin Kristina Schröder will’s wissen…

Förderungen von Projekten gegen Rassismus und „Rechtsextremismus“ aus dem Programm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ sollen in Zukunft nur noch stattfinden, wenn sich die ZuwendungsempfängerInnen verpflichten, Partnerorganisationen auszuschnüffeln und zu ermitteln, ob diese auch verfassungskonform seien.

Dabei können sich die ZuwendungsempfängerInnen den Erkenntnissen des Verfassungsschutzes bedienen.

Ein Sturm der Entrüstung über eine derartige Bespitzelungspraxis läuft derzeit durch das Land. Denn die meisten der Initiativen und Organisationen sehen sich durch diesen Passus in den Bewilligungsbescheiden an den ministeriellen Pranger gestellt. Dabei erklären die bislang betroffenen Initiativen, dass sie kein Problem damit haben sich zur Verfassung zu bekennen – jedoch seien die beiden letzten Sätze der Erklärung verfassungsrechtlich sehr bedenklich. Schreiben diese doch vor Partnerorganisationen durch den Verfassungsschutz überprüfen lassen zu können und auch zu sollen!

In einem Positionspapier der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V., sowie dem Kulturbüro Sachsen e.V., Opferperspektive Brandenburg e.V. und dem Verein für Demokratische Kultur in Berlin e.V. – allesamt AuftraggeberInnen eines Rechtsgutachtens von Prof. Dr. Battis zur Verfassungskonformität der „Extremismuserklärung“  heißt es:

„Die nunmehr vom BMFSFJ versandten vierseitigen »Hinweise zur Erklärung für Demokratie« lassen keinerlei Zweifel mehr zu: Das BMFSFJ verlangt künftig von Trägern der Demokratie-Arbeit, den potenziellen Partner/innen mit Misstrauen zu begegnen und sie im Zweifel beim BMFSFJ, der neu eingerichteten Bundesprogramm-Regiestelle beim Bundesamt für Zivildienst oder beim Verfassungsschutz als »extremistisch« zu melden.“

Wir veröffentlichen hier die…

Sechs gute Gründe, sich gemeinsam gegen diese Erpressung zur Wehr zu setzen:

I. Jeder demokratische Staat braucht eine starke Zivilgesellschaft, insbesondere in Regionen, in denen demokratische Normen und Werte nicht verankert sind.

Als die rot-grüne Bundesregierung im Jahr 2000 das erste staatliche Förderprogramm gegen Rechtsextremismus und für Demokratie unter dem Namen „CIVITAS“ einsetzte, ging es auch um einen Paradigmenwechsel: weg von der starken Fixierung der Förderprogramme der frühen 1990er Jahre auf die Täter, hin zu einer Förderung derjenigen, die durch Rechtsextremismus am stärksten bedroht werden und sich vor Ort für demokratische Werte einsetzen. Jetzt, zehn Jahre  später, wird genau diesen Gruppen – kleinen antifaschistischen Initiativen ebenso wie kirchlichen Trägern oder Betroffenen neonazistischer Gewalt – ein besonderes staatliches Misstrauen entgegen gebracht. Wer sich dem Bekenntnis- und gegenseitigen Bespitzelungszwang nicht beugen will, ist nun schutzlos rechtsextremen und rassistischen Bedrohungen ausgesetzt. Wie soll ein junger Punk, der Opfer eines neonazistischen Angriffs wurde, sich vertrauensvoll an eine Beratungsstelle wenden, wenn er damit rechnen muss, erst einmal auf seine Gesinnung überprüft zu werden? Genießen die Mitglieder der vom BMFSFJ inkriminierten Organisationen einen geringeren Schutz vor Übergriffen, weil sie sich „kritisch auf das im Grundgesetz nicht festgeschriebene Wirtschaftssystem beziehen?“ fragt Prof. Dr. Gesine Schwan. Anlässlich der Verleihung des Sächsischen Demokratiepreises hatte die Politikwissenschaftlerin Schwan in einer Rede die von den Preisträgern verlangte inhaltsgleiche „Extremismuserklärung“ durch das sächsische Innenministerium scharf kritisiert.

II. Allzu oft sind staatliche Akteure Teil des Problems und nicht der Lösung, wenn es um effektive Auseinandersetzung mit der extremen Rechten geht.

Mit der „Extremismuserklärung“ und der vierseitigen „Erklärung für Demokratie“ verfolgt das  BMFSFJ vor allem ein Ziel: Die Zivilgesellschaft auf diesem Feld wieder zurückzudrängen und damit die Deutungshoheit der staatlichen Akteure – Polizei, Verfassungsschutz und Justiz – in  der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus zurückzugewinnen. Doch leider sind noch immer Teile dieser Institutionen ein Teil des Problems – weil ihre Haltung gegenüber Neonazis häufig bestenfalls von Ignoranz und schlimmstenfalls von einem paternalistischen Verständnis geprägt ist.

III. Geheimdienste sind politische Akteure und keine neutralen Instanzen

Das BMFSFJ rät den Projekten in seinen „Erklärungen“ dazu, „den Verfassungsschutz“ und seine Berichte zurate zu ziehen bei der Frage, wer oder was “extremistisch” sei. Das BMFSFJ verschweigt dabei bewusst, dass beispielsweise die Landesämter für Verfassungsschutz in Nordrhein-Westfalen und Bayern erst vor kurzem gerichtliche Niederlagen bei der Einstufung antifaschistischer Zeitungen und Archive als „linksextremistisch“ hinnehmen mussten und dass umgekehrt alle Landesämter ebenso wie das Bundesamt für Verfassungsschutz eine lange Tradition haben, militante neonazistische Strukturen durch den Einsatz von V-Leuten und bezahlten Informant/innen direkt und indirekt zu fördern. Bekanntlich ist das NPD-Verbot an deren Einsatz gescheitert.

Gleichzeitig enthalten die Geheimdienste der Zivilgesellschaft und den Bürger/innen zentrale Informationen über rechte Strukturen vor.

IV. Minderheitenfeindliche Einstellungen und Haltungen sind ein Problem der Mitte

„Wie irreführend die Verwendung des Extremismusbegriffs ist, kann man u.a. an den neuesten empirischen Befunden zum Rechtsextremismus erkennen, die diese antidemokratische Einstellung soziologisch eben nicht an den ‘extremen Rändern’ der Gesellschaft, sondern in ihrer Mitte vorgefunden haben“, schreibt Prof. Dr. Gesine Schwan.

V. Der Begriff des „Extremismus“ führt in der Auseinandersetzung mit rechtsextremer Gewalt, Antisemitismus und Rassismus in eine Sackgasse.

„Rechtsextreme zielen auf die Abwertung, Ausgrenzung, Vertreibung und Vernichtung von Bevölkerungsgruppen, die nicht zur ‘völkisch-rassenreinen Gemeinschaft’ gehören – gegründet auf Ungleichheits- bzw. Überlegenheitsideologien, die ein gleichberechtigtes Miteinander unterschiedlicher Menschen (‘Vielfalt’) bekämpft“, schreibt der Politikwissenschaftler Prof.

Roland Roth. Die tödliche Dimension rechtsextremer Gewalt wird anhand der Tatsache deutlich, dass mindestens 137 Menschen seit 1990 Opfer politisch rechts oder rassistisch motivierter

Tötungsdelikte wurden; Zehntausende wurden in diesem Zeitraum von rassistischen und rechten Schlägern verletzt – manche der Betroffenen leiden noch immer an den physischen und psychischen Folgen dieser Gewalttaten. Hintergrund dieser Gewalt ist eine Ideologie, die Menschen qua Geburt, Herkunft oder Einstellung ihre Würde, ihre Rechte und ihr Lebensrecht abspricht.

„Rechtsextreme Einstellungen und Handlungen bilden den extremen Gegenpol zum Ideal von Zivilität im Sinne einer demokratischen und gewaltfreien Zivilgesellschaft“, so Roland Roth. Die Phänomene Faschismus und Antifaschismus in eins fassen zu wollen, entbehrt zudem jeder historischen und ethischen Rechtfertigung. Keine dieser Dimensionen erlaubt die leichtfertige Nivellierung im Begriff des „Extremismus“.

VI. Mit der “Extremismuserklärung” wird ein Klima des Misstrauens und der Denunziation gefördert

Die „Extremismuserklärung“ stellt alle diejenigen unter Generalverdacht, die sich täglich für praktizierte Demokratie und gegen Rechtsextremismus engagieren. Sie tun dies im Wissen, dass ihre Wohnungen, Büros und Autos Ziele neonazistischer Brandanschläge sind und dass sie selbst potenziell mit körperlichen Angriffen rechnen müssen. Ihr oft mühsamer Einsatz für die alltägliche Umsetzung demokratischer Werte und die gleichberechtigte, gesellschaftliche Teilhabe möglichst vieler Menschen sollte gewürdigt und nicht durch ein Klima des Misstrauens behindert oder gar unmöglich gemacht werden.

Ein tragfähiges Bekenntnis zur Demokratie kann nicht auf ordnungspolitischen Erwägungen basieren. Es setzt ein qualitatives, auf der Anerkennung der unteilbaren Menschenwürde beruhendes Demokratieverständnis voraus, in dem Unterschiede, Kritik und politische Auseinandersetzung nicht nur ausgehalten, sondern als Voraussetzung für eine gelebte, sich kontinuierlich weiter entwickelnde Demokratie begrüßt und gefördert werden.

Berlin/Brandenburg, 27. Januar 2011

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V., Kulturbüro Sachsen e.V., Opferperspektive Brandenburg e.V., Verein für Demokratische Kultur in Berlin e.V.

(Die Auftraggeber des Gutachtens von Prof. Dr. Ulrich Battis zur Verfassungskonformität der „Extremismuserklärung“)

SJD – Die Falken übergibt Kritik von Kindern an UN-Ausschuss

Mehr als 1.200 Kinder und Jugendliche haben 2008 im KinderrechteCamp der SJD – Die Falken vier Tage lang über ihre Rechte diskutiert. Heute übergibt der Kinder und Jugendverband die Ergebnisse an den UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes in Genf.

„Warum dürfen Lehrer uns anschreien, wir sie aber nicht?“ und „Die großen Leute sollen uns zuhören!“ So lauten zwei mehreren Hundert Statements von Kindern und Jugendlichen aus dem KinderrechteCamp 2008. Dokumentiert sind diese alle in dem Bericht „Aus unserer Sicht – Kinder und Jugendliche zur Umsetzung der UN-Kinderkonvention in Deutschland“ der SJD – Die Falken.

„Ein Hauptkritikpunkt der Kinder ist, dass sie oft übergangen und bei Entscheidungen nicht gefragt werden“, so Paula Christophersen, aktives Mitglied der Falken im Unterbezirk Nordniedersachsen. Mit dem Bericht wolle man dies auch den Mitgliedern des UN-Ausschusses für die Rechte des Kindes deutlich machen. „Wenn es uns gelingt, dieses Thema in die Köpfe der Verantwortlichen zu kriegen, haben wir schon viel erreicht“, erklärt Christophersen.

Der Bericht wird am morgigen Mittwoch an den UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes übermittelt – zeitgleich mit dem ergänzenden Bericht der National Coalition zum 3./4. Staatenbericht der Bundesregierung zur UN-Kinderrechtskonvention.

Hintergund:
UN-Kinderrechtskonvention

Die UN-Kinderrechtskonvention wurde am 20. November 1989 von der Vollversammlung der Vereinten Nationen einstimmig verabschiedet. Mittlerweile haben 193 Staaten dieses völkerrechtliche Regelwerk ratifiziert – bis auf die USA und Somalia. Die Kinderrechtskonvention umfasst 54 Artikel mit Schutz-, Förder- und Beteilungsrechten für Kinder.

3./4. Staatenbericht der Bundesregierung (http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/kinder-und-jugend,did=134900.html)

Mit mehr als einem Jahr Verspätung hat das Bundeskabinett hat am 21. April den Dritten und Vierten Staatenbericht zum Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte des Kindes verabschiedet. Der Staatenbericht gibt einen Überblick über die in Deutschland erfolgten Aktivitäten zur Umsetzung der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen.

National Coalition für die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland (www.national-coalition.de)

In der National Coalition (NC) haben sich derzeit rund 100 bundesweit tätige Organisationen und Initiativen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen zusammengeschlossen mit dem Ziel, die UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland bekannt zu machen und ihre Umsetzung in Deutschland voranzubringen. Die SJD – Die Falken sind Mitglied der National Coalition.

–>Bericht herunterladen (engl. Word-Dokument)<–
–>Bericht herunterladen (deutsch PDF-Dokument)<–

Kontakt:
Uwe Engelhard
Bundessekretär für Kinderpolitik und Öffentlichkeitsarbeit

SJD – Die Falken
Bundesvorstand
Luise & Karl Kautsky – Haus
Saarstraße 14

12161 Berlin

Fon   +49 (0)30-261 030-14
Fax   +49 (0)30-261 030-50
Mobil +49 (0)176-683 188 11

mail:  uwe.engelhard [at] sjd-die-falken.de
web: www.wir-falken.de

Kinderzeltlager 2011 in Ratzeburg

Hey ho… Es geht wieder los…

„Zeit für Helden“

Was hat ein Zeltlager mit Helden zu tun?

Sehr viel! Denn wenn du zwei Wochen lang dein weiches Bett gegen Isomatte und Schlafsack tauschst, auf Fernseher, Computer, Handy und Spielekonsole verzichtest und den abenteuerlichen Zeltlageralltag überlebst, dann bist du definitiv ein Held bzw. eine Heldin! Und Helden haben bei uns jede Menge Spaß: im Zeltlager gibt es den ganzen Tag coole Action! Da unser Zeltplatz auch dieses Jahr an einem See liegt, werden wir sicherlich wieder viel Zeit im und auf dem Wasser verbringen. Auch den großen Wald werden wir zum Erkunden, Hüttenbauen, für Geländespiele und Nachtwanderung nutzen. In unseren Werkstätten kannst du T-Shirts besprühen, Kochen, Schnitzen, ein Floß bauen, Schmuck basteln und noch viele andere tolle Dinge machen. Wasserschlachten, Spiel und Sport, Musik machen und der selbstorganisierte Kiosk gehören genauso zum Zeltlager wie das abendliche Lagerfeuer mit Stockbrot oder die Party mit deiner eigenen Musik. Hier kannst Du Dir den Flyer herunterladen und hier das Anmeldeformular… Weitere Infos kannst Du bei den Falken in Hannover bekommen und anmelden kannst Du Dich dort auch: SJD-Die Falken Bezirksverband Hannover Wilhelm-Busch-Str. 12 30167 Hannover fon: 0511-628 298 fax: 0511-391 047 mail: info[at]falken-hannover.de web: www.falken-hannover.de

Zum geplanten Niedersächsischen Versammlungsgesetz…

Einladung und Anmeldeformular als PDF…

Hartz IV „Reform“ im Bundesrat gestoppt:

SJD – Die Falken fordert deutliche Verbesserungen für Kinder und Jugendliche

Nachdem der Gesetzentwurf der Bundesregierung für eine Neuregelung der Hartz IV-Regelsätze im Bundesrat gescheitert ist, fordert die SJD – Die Falken deutliche Verbesserungen für Kinder und Jugendliche.

„Die Neuregelung von Hartz IV wurde vom Bundesverfassungsgericht angemahnt, um auch Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien die Chance auf eine gute Bildung und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Die Bundesregierung hat diesen Auftrag von Anfang an nicht ernst genommen und dabei sämtliche Hinweise der Fachwelt ignoriert. Deshalb ist sie zu Recht im Bundesrat gescheitert. Im Vermittlungsausschuss gibt es nun die Chance, den Irrweg der Bundesregierung zu korrigieren“, kommentierten Barbara Klatzek und Stephan Köker, beide stellvertretende Bundesvorsitzende des Kinder- und Jugendverbandes SJD – Die Falken, das Votum des Bundesrates.

Grundsätzlich müsse es darum gehen, die Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen gerechter zu gestalten. Hierzu lägen die Forderungen der SJD – Die Falken schon lange auf dem Tisch: Die Regelsätze müssen den realen Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen angepasst werden. Anschaffungen, wie zum Beispiel ein Fahrrad oder ein Computer, müssen möglich sein. Kinder und Jugendliche müssen frei über ihre Freizeitgestaltung entscheiden können – unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. Dazu gehöre auch ein vielseitiges soziales und kulturelles Angebot vor Ort. Deshalb sei es auch wichtig, die Kommunen finanziell besser auszustatten. Nur so könne die vom Bundesverfassungsgericht geforderte Chance auf gesellschaftliche Teilhabe angemessen umgesetzt werden.

„Die mehr als zwei Millionen Kinder aus Hartz IV-Familien haben sich ihre Lage nicht ausgesucht. Es ist an der Zeit, dass Politik und Gesellschaft der Lebensrealität dieser jungen Menschen ins Gesicht sieht und sich ernsthaft fragt, wie deren Entwicklungschancen nachhaltig verbessert werden kann“, so Barbara Klatzek und Stephan Köker.

Korrigiert werden müsse auch das Vorhaben der Bundesregierung, wonach für ehrenamtliche Tätigkeiten erhaltene Aufwandsentschädigungen als Einkommen von den Hartz IV-Leistungen abgezogen werden sollen.
Barbara Klatzek:

„Im Klartext heißt das: Wer von Hartz IV lebt, soll sich nicht ehrenamtlich engagieren! Ein Ehrenamt ist in der Regel mit zusätzlichen Kosten verbunden, zum Beispiel für Telefon, Porto oder Bustickets. Wenn Menschen, die von Hartz IV leben müssen, diese Kosten nicht mehr ausgleichen können, führt dies zu einer weiteren Ausgrenzung von sozial Benachteiligten aus der Gesellschaft.“

Dieses Vorhaben bewirke somit das genaue Gegenteil von dem, was das Bundesverfassungsgericht in Auftrag gegeben habe und stehe außerdem in krassem Widerspruch zum Ansatz „Ehrenamt stärken“, den die Bundesregierung bisher verfolgt habe.

Mehr zu diesem Thema unter http://www.wir-falken.de/positionen/4028200.html

Die Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Kindern und Jugendlichen. Mit den Falken können Kinder und Jugendliche Mitbestimmung und Selbstorganisation erleben, ins Zeltlager fahren, politisch aktiv werden oder sich als Freiwillige in der Gruppenarbeit engagieren. Ein wichtiger Aspekt ist die Internationale Begegnung mit Partnerorganisationen in der ganzen Welt. Wir kämpfen für eine Gesellschaft, in der kein Mensch aufgrund sozialer Klasse, Geschlecht, Herkunft, Behinderung oder sexueller Orientierung benachteiligt wird und treten ein gegen jegliche Form von Diskriminierung, Unterdrückung und Benachteiligung. www.sjd-die-falken.de

Für Kinderrechte ist online

PlayPlay

Seit heute um 11:15 Uhr ist das Internet nicht nur um eine total schöne Seite reicher, sondern: Die Kinderrechte halten –umfassend und wirklich für Kinder geeignet– endlich Einzug in das World-Wide-Web!!!

Hier als Gruß zum ClickOn unser kleines Video aus Lüneburg:

SJD – Die Falken wollen UN-Kinderrechtskonvention bei Kindern und Jugendlichen bekannter machen

 
20.11.2010 – Bis auf die USA und Somalia haben sie alle Staaten der Erde unterzeichnet. Heute wird die UN-Konvention für die Rechte des Kindes 21 Jahre alt. Aber noch immer ist diese vielen Menschen nicht bekannt. Die SJD – Die Falken wollen das ändern – mit einer neuen Internetseite für Kinder.

Georg Gunkel-Schwaderer ist Bildungsreferent des Kinder- und Jugendverbandes SJD – Die Falken in Lüneburg. Er kritisiert, dass auch in Deutschland längst noch nicht alle Kinderrechte umgesetzt sind. Eine Ursache dafür sieht er in der Unkenntnis: „Viele Menschen wissen nicht, dass es die UN-Kinderrechtskonvention gibt und dass darin die Rechte von Kindern geregelt sind. Und wer seine Rechte nicht kennt, kann diese auch nicht einfordern.“

Ab dem 23. November 2010 soll sich dies ändern. Dann geht die neue Internetseite www.Für-Kinderrechte.de online.

„Für-Kinderrechte.de ist die erste Internet-Plattform in Deutschland auf der sich Kinder und Jugendliche speziell zum Thema Kinderrechte untereinander austauschen und vernetzen können. Kinder können sich in Redaktionsteams organisieren und selbst Inhalte auf der Seite einstellen. Für-Kinderrechte.de wird so eine Seite von Kindern für Kinder“, freut sich Gunkel-Schwaderer.

Zudem soll die Website Kindern und Jugendlichen einen altersgerechten und sicheren Surfraum bieten und ist komplett werbefrei. Durch Spiele, Geschichten und Bastelideen lernen Kinder und Jugendliche ihre durch die UN-Kinderrechtskonvention verbrieften Rechte kennen. Mit dabei ist die so genannte Ah!-Meise, das Maskottchen der Internetseite. Diese begleitet die jungen Besucherinnen und Besucher bei ihrer Reise durch die Website.

Für-Kinderrechte.de ist ein Projekt der SJD – Die Falken. Der Aufbau der Website wurde unterstützt von „Ein Netz für Kinder“, einer gemeinsamen Initiative des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Vorabinfos und Bilder zu Für-Kinderrechte.de gibt es unter www.wir-falken.de